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07.12.18 / Mission Mars / Die achte Landesonde hat auf dem Roten Planten aufgesetzt

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 49-18 vom 07. Dezember 2018

Mission Mars
Die achte Landesonde hat auf dem Roten Planten aufgesetzt

Die Worte „Touchdown confirmed“ (Landung bestätigt) um 20.52 Uhr und 59 Sekunden deutscher Zeit gingen am 26. November um die Welt. Die NASA-Raumsonde InSight startete am 5. Mai ihre fast 500 Millionen Kilometer lange Reise auf den roten Planeten, benannt nach dem römischen Kriegsgott Mars, und landete auf die Minute genau auf unserem Nachbarplaneten, der etwa halb so groß ist wie die Erde und nur rund ein Drittel ihrer Masse besitzt. Ziel der fast 650 Millionen Euro teuren Marsmission ist die Erkundung des Mars-Inneren. InSight steht für „Interior Exploration using Seismic Investigations, Geodesy and Heat Transport“, was mit Erkundung des Inneren durch seismische Untersuchungen, Geodäsie und Wärmetransport übersetzt werden könnte. Und damit sind auch die drei Experimente der mit zwei Kameras ausgestatteten Sonde benannt.

Das vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) entwi-ckelte HP3, kurz für „Heat Flow and Physical Properties Package“, ist ein Bohrhammer, der sich bis zu fünf Meter in die Marsoberfläche hämmert, um aus den Messdaten der Wärmeleitfähigkeit und Temperaturunterschiede Rückschlüsse auf den thermischen Zustand des Marskerns und die chemische Zusammensetzung sowie den Aufbau des Planeten zu ziehen. Außerdem können so Modelle der Planetenentwicklung – auch der Erde – ermöglicht werden. Ein Roboterarm wird dieses Experiment Anfang Januar 2019 auf die Marsoberfläche setzen.

Doch bereits im Dezember soll das Experiment SEIS, „Seismic Experiment for Interior Structure“, federführend entwickelt von der französischen Weltraumagentur CNES unter Beteiligung des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung in Göttingen, aufgesetzt werden. SEIS misst Beben und Asteroidenaufschläge mit verschiedenen Frequenzen, um grundlegende Einblicke in den inneren Aufbau des Mars zu liefern, wie es auf der DLR-Internetseite heißt. Diese helfen wiederum bei der Eingrenzung der möglichen Entstehungsszenarien terrestrischer Planeten. 

Schließlich wird das dritte Experiment der 360 Kilogramm schweren Sonde, RISE (Rotation and Interior Structure Experiment), Schwankungen der Neigung der Rotationsachse des Mars messen, woraus eine ungleiche Massenverteilung im Inneren des roten Planeten abgeleitet werden kann. Die NASA, deren Fernziel die bemannte Marsmission ist, erhofft sich daraus Hinweise auf den Zustand des Kerns.

Novum war der Einsatz zweier Kleinsatelliten an einem anderen Himmelskörper. Diese haben die InSight begleitet und bei der kritischen Landephase die Kommunikation zwischen der Sonde und dem Mars Reconnaissance Orbiter der NASA aufrechterhalten.

Eine weitere Marsmission ist für 2020 angesetzt. Die ESA-Mission „ExoMars“ soll die Ergebnisse der Curiosity von 2012, die zwar Bausteine des Lebens, aber keine Lebensspuren entdeckt hat, weiterführen, und zwar mithilfe eines Rovers, der bis zu zwei Meter tief in die Oberfläche bohren kann.CRS