19.04.2024

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07.12.18 / Auf die harte Tour im Advent

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 49-18 vom 07. Dezember 2018

Auf die harte Tour im Advent

Als Botschafter Österreichs und seiner Musikkultur sind die Wiener Sängerknaben in aller Welt bekannt. Zu den Höhepunkten gehören Weihnachtskonzerte, welche einen der vier nach Bruck­ner, Haydn, Mozart und Schubert benannten Tourneechöre in der Adventszeit auch nach Deutschland führen. Den Mozartchor der Sängerknaben leitet seit 2016 der Brasilianer Luiz de Godoy. Andreas Guballa sprach  mit dem Kapellmeister.

PAZ: Was erwartet die deutschen Konzertbesucher beim Auftritt des Mozartchors?

De Godoy: Im ersten Teil erklingen Motetten, die einen Bogen vom 16. Jahrhundert über Heinrich Schütz, Franz Schubert und Benjamin Britten bis in die Gegenwart schlagen. Und im zweiten Teil singen wir dann traditionelle Weihnachts-Volkslieder von „Es ist ein Ros’ entsprungen“ bis Max Regers „Mariä Wiegenlied“. Dadurch ist das Programm sehr abwechslungsreich und stimmungsreich. Über allem steht die Idee des wohl berühmtesten Friedenslieds der Welt, „Stille Nacht“, das in diesem Jahr 200. Geburtstag feiert. 

PAZ: Sie sind mit dem Chor in der ganzen Adventszeit unterwegs. Kommt da bei Ihnen und den Jungs überhaupt so etwas wie Weihnachtsstimmung auf?

De Godoy: Es ist natürlich viel Arbeit und mit vielen Reisen verbunden. Aber es ist ja unsere Passion, Musik zu verbreiten. Wenn man mit Kindern unterwegs ist, kommt die Weihnachtsstimmung aber ganz allein auf. Wir sind rechtzeitig in Wien zurück zu unserem gemeinsamen Weih-nachtsfest mit allen vier Tourneechören, das wir mit allen Kindern, Eltern und Mitarbeitern feiern. Am 25. Dezember gestalten wir dann traditionell die Weihnachtsmesse in der Hofburgkapelle, bevor es für alle in die Winterpause geht. 

PAZ: Ist das in der heutigen Zeit schwieriger geworden, weil sich Jugendliche angeblich lieber mit Smartphone und Computerspielen beschäftigen?

De Godoy: Ich glaube nicht, dass es schwieriger geworden ist. Im Gegenteil: Durch die Zugänglichkeit zu den Medien können viel mehr Kinder in Kontakt mit uns treten. Natürlich sieht der Alltag anders aus als früher, und Medien sind teilweise zum Konkurrenten fürs Musizieren geworden. Ich sehe es aber als eine Herausforderung an, mir besonders große Mühe zu geben, sodass die Knaben bei der Sache bleiben.

Plön, Nikolaikirche (8.12.); Uelzen, Theater Illmenau (9.12.); Er­furt, Alte Oper (12.12.); Dresden, Kulturpalast (13.12.); Potsdam, Nikolaikirche (14.12.); Braunschweig, St. Martini (15.12.) Berlin, Konzerthaus (16.12.); Chemnitz, Markuskirche (19.12.); Köthen, St. Jakob (20.12.); Bad Elster, König Albert Theater (21.12.) Halle (Saale), Georg-Fried­rich-Händel-Halle (22.12.). Karten: www.eventim.de