Bäume leuchtend, Bäume blendend“, mit diesen Verszeilen an den Großherzog Carl August zu Weihnachten 1822 beginnt das ansprechend gestaltete Bändchen „Weihnachten bei Goethe“, das der Goethe-Kenner Werner Völker zusammengestellt hat.
Aus Briefen, Gedichten, Geschichten und Bilddokumenten der Goethezeit sowie aus Schilderungen von Zeitgenossen, aber auch Selbstzeugnissen erfährt der Leser, wie der bedeutendste deutsche Klassiker seine Weihnachtszeit verbracht hat. In Momentaufnahmen, etwa das Krippen- und Komödienspiel in Goethes Elternhaus, der junge Goethe als Tausendsassa auf dem Eis und vielen weiteren Lebensphasen, wird ein Bild des Menschen Goethe gezeichnet, als liebenswürdiger, kinderliebender, zuweilen altkluger Schöngeist. Erinnerungen von Zeitgenossen wie Johanna Schopenhauer runden das Panorama ab.
Das Büchlein informiert episodenhaft und unterhaltsam über Weihnachtsbräuche von damals. Eine ideale Lektüre zur Einstimmung auf die Feiertage. MRK
Werner Völker: „Weih-nachten bei Goethe“, Insel Verlag, Berlin 2018, gebunden, 113 Seiten, 14 Euro