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14.12.18 / Erstmals mit Seehofer / Worin sich die letzte Islamkonferenz von den anderen unterschied

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 50-18 vom 14. Dezember 2018

Erstmals mit Seehofer
Worin sich die letzte Islamkonferenz von den anderen unterschied
Bodo Bost

Die erste von Innenminister Horst Seehofer (CSU) einberufene Islamkonferenz war anders als die Vorgängerveranstaltungen. Es dominierten nicht mehr die Verbände, die zuletzt einen Alleinvertretungsanspruch geltend gemacht und alle Kritiker aus ihren Reihen ausgeschlossen hatten. Bei der diesjährigen Islamkonferenz stellten islamkritische Einzelpersonen sowie liberale oder säkulare muslimische Initiativen eine starke Gruppe, die Islamverbände stellten nur noch ein Fünftel der Teilnehmer. Darüber hinaus waren Vertreter der christlichen Kirchen, des Zentralrats der Juden, anderer Religionsgemeinschaften beziehungsweise Religionen sowie von Bildungseinrichtungen eingeladen.

Die Taktik fast aller Islamverbände ist es, die Muslime in Deutschland als Opfer zu inszenieren. Seehofer ließ sich jedoch nicht in die Rolle des Tätervertreters drängen, sondern forderte vielmehr offensiv die muslimischen Religionsgemeinschaften auf, sich so zu organisieren, dass sie den Anforderungen des Religionsverfassungsrechts für eine Kooperation mit dem Staat genügten. „Deutschlands Muslime müssen nicht nur die Organisation und Finanzierung ihrer Gemeinden selbst in die Hand nehmen, sondern auch die Imam-Ausbildung in Deutschland an ihre Bedürfnisse anpassen“, schrieb Seehofer in einem Gastbeitrag in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.

Der palästinensische Psychologe und Autor Ahmad Mansour warf auch Teilen der Kirchen in Deutschland vor, „Mittäter zu sein bei der Etablierung eines politischen Islam“. Der Mitbegründer der neuen „Initiative Säkularer Islam“ warf den Kirchen vor, Religionskritik beim Christentum und Judentum zu zelebrieren, aber bei Kritik am Islam, selbst wenn sie von Muslimen kommt, mit der Rassismuskeule oder der Moral­keule jedes Gespräch abzuwürgen. Der in Israel geborene deutsche Staatsbürger forderte die verdutzten Kirchenvertreter auf, die Muslime nicht zu „Kuscheltieren“ zu reduzieren, die man vor Kritik in Schutz nehmen müsse, sondern ihnen als gleichberechtigte Partner auf Augenhöhe zu begegnen. Der seit 2004 in Deutschland lebende 42-Jährige rief dazu auf, den konfessionellen Religionsunterricht aufzugeben, und ihn durch einen religionsübergreifenden Religionsunterricht zu ersetzen. 

Liberale Teilnehmer der Konferenz wie Hamed Abdel-Samad, Seyran Ates oder auch Mansour, die sich trauen, Theorie und Wirklichkeit des Islams zu hinterfragen, mussten auch auf der Konferenz von einer Gruppe von 15 Leibwächtern beschützt werden. Das zeigt, dass der Islam dabei ist, eine Religion zu werden, die nur noch mit Gewalt eine theologische Fassade aufrechterhalten kann. Eine freie Aussprache über Theologie oder Seelsorge, um die es bei der Konferenz auch gehen sollte, war unter diesen Umständen nicht möglich. 

Für viele Medienvertreter und muslimische Teilnehmer der Konferenz reduzierte sich ihr inhaltlicher Beitrag auf Kritik am Büffet des Treffens von Moslems und Nicht-Moslems, wo es unter 13 Speisen auch Blutwurst gab, die nicht islamisch genug gewesen sei. Es handelte sich wohlgemerkt um ein Büffet. Im politisch korrekten Deutschland genügt es also offenkundig nicht mehr, dass Moslems sich an islamische Regeln halten dürfen, Nicht-Muslime müssen es auch tun.