Rechtzeitig zu Weihnachten schwebt das Kindermädchen Mary Poppins in die Kinos herab, um sich mit Singsang lieb Kind zu machen. Der Film „Mary Poppins’ Rückkehr“ (Kinostart am 20. Dezember) ist ähnlich hübsch altmodisch wie die frühere Disney-Version von 1964, die mit fünf Oscars ausgezeichnet wurde und mit der Julie Andrews ein Weltstar wurde.
Die neue Fassung bringt wenig Neues. Emily Blunt, die jetzt die Poppins spielt, ist bereits ein gemachter Filmstar und wird in dieser Rolle als Märchentante wenig neue Meriten hinzugewinnen. Schnippischer und kecker als ihre Vorgängerin passt sie sich ein wenig der lustlosen, Computer-verwöhnten Jugend an. Ansonsten klebt über allem der Staub der 30er Jahre, als P. L. Travers Kinderbuch erschien. Die Frischzellenkur mit Trickfilmsequenzen und neuen Songs hilft da nur bedingt, zumal kein echter Ohrwurm wie „Supercalifragilisticexpialigetisch“ dabei ist. Das dieser Musicalschinken die Kinder zu Weihnachten von ihren neuen Computerspielen ablenken soll, ist schwer vorstellbar.tws