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14.12.18 / »Königsberger Wanderer« / Jörn Pekrul im Interview mit Bayern 2

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 50-18 vom 14. Dezember 2018

»Königsberger Wanderer«
Jörn Pekrul im Interview mit Bayern 2

Die Radiosendung „Eins zu Eins. Der Talk“ des Senders Bayern 2 nimmt sich Zeit für persönliche Gespräche. „Ereignisreiche Biografien, ungewöhnliche Berufe, spannende Einsichten oder Momente, die alles verändert haben. Erlebt und erzählt von Gäs-ten, die etwas bewegen – ob prominent oder (bislang) unbekannt“, heißt es auf der Internetseite.

Im November wurde der „Königsberger Wanderer“, wie sich Jörn Pekrul selbst nennt, von Stephanie Heinzeller interviewt. Überschrieben ist die Folge mit „Gast: Jörn Pekrul, Seelsorger“. 

Jörn Pekrul war gut mit Ruth Geede bekannt und ist auch den Lesern der „Ostpreußischen Familie“ ein Begriff. In Erinnerung wird das Bild der Skulptur Walthers von der Vogelweide geblieben sein. Das Denkmal wurde 1930 von Bildhauer Goerg Fugh geschaffen, verschwand und hat im Frühjahr 2017 wieder seinen ursprünglichen Platz im Königsberger Tiergarten eingenommen.

Pekrul, der seine aus Ostpreußen geflüchtete Mutter bis zu ihrem Tod gepflegt hat, bereiste die Heimat seiner Eltern erst 2010. Dort war er nicht nur von der Gastfreundschaft der Russen sehr beeindruckt, sondern fand auch ein Gefühl in sich selbst, das ihn mit der Stadt seiner Eltern verbindet. Pekrul entdeckt in Königsberg einen Ruhepol, den er nutzt, um die Belastung der, wie er selbst sagt, „Nachfluchtgeneration“ zu verarbeiten. Die Fluchterlebnisse der Eltern wirken auf ihre Kinder nach und auch sie müssen verarbeitet werden. 

Bei seinen Reisen in die Ostpreußische Hauptstadt betreibt er so Seelsorge für sich selbst und für andere Königsberger, die zu alt sind, um selbst ihre Suche nach Hinweisen, Angehörigen oder Elternhäuser unternehmen zu können.

Pekrul hat das Interview mit der Bayern-2-Redakteurin sehr genossen. Ihm war es wichtig, seine Überzeugung zu betonen, dass „Heimatvertriebene Übermenschliches geleistet haben: Bei allem Totalverlust noch in der Lage gewesen zu sein, ein zerstörtes Rest-Land, das ihnen nicht sehr freundlich gesinnt war, wieder mit aufzubauen. Sie sind lebensfähig, empathiefähig und konstruktiv geblieben und haben ihren eigenen Kummer mit sich im Stillen ausgemacht. Es verdient eine Hochachtung, die man nicht stark genug ausdrücken kann.“ 

Die Radiosendung kann man als Podcast nachhören unter www.br.de/radio/bayern2/programmkalender/sendung-2163314.html oder über die Bayerns 2 App. Der Podcast wird bis November 2019 zur Verfügung stehen.CRS