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14.12.18 / Der satirische Wochenrückblick mit Hans Heckel / Jamaika jubelt / Was mit AKK alles möglich wird, wo Kasse und Moral zusammenfinden, und wie wir die Ossis integrieren

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 50-18 vom 14. Dezember 2018

Der satirische Wochenrückblick mit Hans Heckel
Jamaika jubelt / Was mit AKK alles möglich wird, wo Kasse und Moral zusammenfinden, und wie wir die Ossis integrieren

Na also, läuft doch alles wie geschmiert. In der Dämmerung ihrer Regentschaft ordnet Angela Merkel unsere Welt nach ihrem Geschmack. Gerade hatten die CDU-Delegierten mit Annegret Kramp-Karrenbauer Merkels Ziehkind zur neuen Parteichefin gewählt, da war sie auch schon in Marrakesch, um den UN-Migrationspakt zu unterzeichnen. 

Das Erbe ist geregelt. Mit AKK hat die CDU endlich jemanden, den die FDP zu schlucken bereit wäre, was den Weg zu Schwarz-Grün-Gelb freimacht. Und mit dem Pakt ist die Richtung festgetackert, in welche Deutschland, dieses „miese Stück Scheiße“, dahinrotten soll.

FDP-Chef Christian Lindner hatte ja eigentlich gar nichts gegen „Jamaika“, nur wollte er dieses Bündnis auf keinen Fall eingehen, wenn Merkel obendrauf sitzt. Nach der letzten Ehe mit ihr war seine FDP brutal skalpiert worden. Es hat Jahre gedauert, bis die rasierten Prozente wieder nachgewachsen waren. Nein, nein, das nicht noch einmal. Aber mit Kramp-Karrenbauer sieht die Sache nun ganz anders aus.

Seien wir ehrlich, Schwarz-Grün-Gelb ist doch wirklich eine Traumkonstellation. Denken Sie nur: 150 Jahre des verbissenen Kampfes zwischen „rechtem“ Kapitalismus und „linker“ Menschheitsbeglückung wären endlich überwunden! Mit „Jamaika“ säßen die Lakaien des großen Geldes mit den moraldurchglühten Pastorentöchtern einträchtig am Tisch. Eine Eintracht, von der alle beide was haben.

Das große Geld könnte seiner Gier nach noch mehr billigen Arbeitskräften per Menschenimport vollends die Zügel schießen lassen. Dafür hat man den UN-Migrationspakt schließlich ersonnen. Die Einheimischen, namentlich die Niedriglöhner unter ihnen, sollen sich mit den Neuankömmlingen um die Billigjobs balgen, die man dann vielleicht noch ein bisschen billiger gestalten könnte. 

Diejenigen, die beim Kampf um die Hungerlöhne auf der Strecke bleiben, werden der Mittelschicht auf die Rechnung gesetzt. Denn  die ist dazu verdonnert, mit der zweithöchsten Steuer- und Abgabenlast der Welt deren Sozialleistungen zu erwirtschaften.

Sobald jemand gegen diesen Dauerimport billiger Arbeitskräfte aufbegehrt, treten die Pasto­rentöchter auf den Plan und kreischen „Rassist“, „Rechtspopulist“, „Abschotter“ oder Schlimmeres, womit der Aufbegehrer zweifelsfrei als Unhold entlarvt ist. Ist es nicht genial? Die Jamaika-Gesellschaft aus Moral und Kasse spaltet niemand mehr, die ist nach allen Seiten gepanzert.

Überdies hat sich diese fabelhafte Allianz von alters her bestens bewährt. Schon der Ablasshandel des Johannes Tetzel war nichts anderes als die durchtriebene Verknüpfung von Moral und Kasse. Damals drohte jedem, der sich nicht hinters Licht führen lassen wollte, das Fegefeuer, heute lauert die Brandmarkung als „Rechtspopulist“. Beides macht allen Leuten genug Angst, um artig mitzuspielen.

Allen Leuten? Nun ja, dem Tetzel kam jener berüchtigte Mönch Martin Luther in die Quere, derdas wunderbare Macht- und Geschäftsmodell entzwei schlug. Dieser Kerl war, wir wissen es alle, nichts anderes als ein Ossi. Zufall? Mitnichten.

Vor 500 Jahren war es auch ein Ossi-Fürst, der seinem Ossi-Kumpanen Luther Unterschlupf gewährte und damit erst dafür sorgte, dass dessen gesellschaftsspaltende Ablass-Kritik ins Kraut schießen konnte. Luther gebärdete sich als eingestandener Populist. Er wollte dem Volk nicht nur „aufs Maul schauen“, sondern erzählte auch fahrlässig überall herum, was aus ihm, dem Maul, so alles herauskam. Glücklicherweise haben wir später ein paar Sätze gefunden, in denen sich Luther unfreundlich über Juden geäußert hat, weshalb man ihn heute zum Antisemiten zurechtstutzen und aussondern darf.

Das hält seine Ossi-Nachfahrenbrut aber nicht davon ab, auf alten Pfaden zu wandeln und nichts dazuzulernen. Diese Leute da wählen falsch, gehen auf die falschen Demos und sagen Sachen, die ... ach, man mag es gar nicht in Worte fassen. 

Markus Kerber, als Staatssekretär im Bundesinnenministerium für den Bereich „Heimat“ zuständig, hat das Ausmaß des Unheils vermessen. Der CDU-Politiker will energisch gegensteuern, denn, so Kerber, „30 Jahre nach der Wiedervereinigung müssen wir genauer untersuchen, wie es eigentlich um die Ostdeutschen steht, die im Moment anscheinend ganz anders über Fragen der Zugehörigkeit und des Zusammenhalts denken“.

Wenn die Ossis von „Zusammenhalt“ reden, meinen die nämlich nicht den von Moral und Kasse, sondern denjenigen als „Volk“, und zwar nicht als irgendein Volk, sondern als deutsches. Deutsches Volk? Zur Kennzeichnung dieser ekelhaften Mischpoke haben wir eigens das hübsch-hässliche Etikett „Zusammenrottung“ wieder hervorgegraben aus den Ruinenfeldern des Realsozialismus. Da die Ossis den alten Bekannten aber sofort wiedererkannt haben, prallte die Zurechtweisung ziemlich spurlos an ihnen ab.

Heimatstaatssekretär Kerber will daher in die Offensive gehen: „Unsere Integrationspolitik ist also beileibe nicht nur auf Zuwanderer beschränkt. Wir wollen und müssen uns mit allen                          gesellschaftlichen Gruppen auseinandersetzen – vor allem mit wütenden und enttäuschten Bürgern, die sich abgehängt fühlen.“ Die Politik könne nicht darauf bauen, dass „jeder sich selbst entwickelt und alles von alleine zusammenwächst, was zusammengehört“.

Das alles sagte er nicht im Geheimen, sondern in der „Bild“-Zeitung, die gleich darunter einen Beitrag platzierte mit der Überschrift „Auszeichnung für engagierte Flüchtlinge“. Und um die mehrheitlich westdeutschen Leser endgültig auf kerbersche Betriebstemperatur zu bringen, folgt dem „Flüchtlings“-Text ein Artikel unter der aufreizenden Überschrift „Rentenlücke im Osten kleiner als im Westen“. Diese Schweine da drüben!

Wütend, enttäuscht, abgehängt: Der Staatsekretär hat gleich Attribute zusammengefegt, die heute für „Igittigitt“ stehen. Wichtiger aber ist der Hinweis darauf, dass sich nicht „jeder selbst entwickeln“ kann. Das ist es nämlich, was den gemeinen Ossi so gefährlich macht: Wir Wessis haben gelernt, dass wir die Demokratie von den Amis serviert bekommen hätten und daher sozusagen nur auf Bewährung „frei“ seien – eben nur solange, wie wir über die vorgeschriebenen Stöckchen springen. Sonst werden wir wieder „zur Gefahr für Europa und die Menschheit“ und müssen gezüchtigt werden. Allein schon für unsere Undankbarkeit.

Die Ossis dagegen haben ihren Despoten selbst entthront und bilden sich daher ein, selbst entscheiden, sich selbst entwickeln zu dürfen, was und wohin sie wollen. Den Zahn muss man ihnen ziehen. Nur ein gehorsamer Demokrat ist ein guter Demokrat. nein, nur ein gehorsamer Demokrat ist überhaupt einer. Alle anderen sind Populisten und gehören nicht dazu.

Langfristig lässt sich das Ossi-Problem vermutlich nur durch Einwanderung von Leuten lösen, die aus Ländern kommen, wo strikter Gehorsam gegenüber der herrschenden Clique Gesetz ist und Demokratie bloß Kulisse. 

Der Migrationspakt öffnet da gänzlich neue Horizonte, auch wenn das erst mal keiner erfahren sollte. Da das wahre Ziel des Pakts zuletzt aber ziemlich offensichtlich wurde, haben sich die Staatsmedien alle Mühe gegeben, die Wahrheit wieder in die Flasche zu bekommen. 

So pochte die Sprecherin der „Tagesschau“ eifrig darauf, dass der Pakt „rechtlich aber nicht bindend“ sei, obschon er „Standards für die Aufnahme und Abschiebung von Migranten festlegen“ solle. Die Wörter „und Abschiebung“ hat die Sprecherin ganz besonders betont. Darüber aber hat sie ganz vergessen uns zu erklären, wie ein Pakt, der „nicht bindend“ sein soll, gleichzeitig etwas „festlegen“ kann. Schade.