Familienfilme sind die TV-Renner zu Weihnachten. Das japanische Familienidyll, das sich vom 27. Dezember an mit „Shoplifters – Familienbande“ im Kino präsentiert, passt da gut ins festzeitliche Schema. Denn hier präsentiert sich eine wahre Musterfamilie in prekären Verhältnissen. Ein Familienoberhaupt, das mit dem Junior Ladendiebstähle („shoplifting“) begeht, nimmt ein junges Mädchen auf, das von Zuhause ausgerissen ist. Sie wird in einer engen Behausung von einer Oma, Mutter und Schwester gehegt und gepflegt. Hier herrschen Familienfrieden und Geborgenheit.
Doch als die Großmutter (gespielt von der im September 75-jährig verstorbenen Schauspielerin Kirin Kiki) stirbt und man sie heimlich bestattet, um weiter ihre Rente zu beziehen, driftet diese Patchworkfamilie auseinander. Was sich vorher angedeutet hat, bewahrheitet sich: Keiner ist miteinander verwandt.
In der Not hilft man sich gegenseitig und rückt enger zusammen, könnte das herzerwärmende Motto dieses Sozialdramas sein. Dieses ebenso kritische wie warmherzige Porträt der japanischen Gesellschaft durch Regisseur Hirokazu Kore-eda, der schon 1998 mit „After Life“ einen Filmhit landete, kommt gleich mit mehreren Preis-Empfehlungen in die Kinos: Goldene Palme 2018 von Cannes, nominiert für die Golden Globes im Januar und Kandidat für den Auslands-Oscar im Februar. Dieser obskur-familiären Bande von Ladendieben sei nur das Beste gegönnt.