25.04.2024

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04.01.19 / Zeitzeugen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 01-19 vom 04. Januar 2019

Zeitzeugen

Boutros Boutros-Ghali – Für den früheren UN-Generalsekretär stand bereits 1985 fest, dass die Kriege der Zukunft in erster Linie um Wasservorkommen geführt werden. Zehn Jahre später verkündete der ägyptische Präsident Mubarak, sein Land werde keine militärischen Konflikte gegen Nachbarstaaten mehr anzetteln – es sei denn, es gehe um das Wasser des Nils.

Eanatum – Um 2470 v. Chr. führte der Herrscher des sumerischen Königreiches Lagasch auf dem Gebiet des heutigen Irak den ersten quellenmäßig belegten Krieg um Wasservorkommen. Seine Truppen attackierten damals das benachbarte Umma, welches weiter stromaufwärts am Tigris lag und so große Mengen Wasser aus dem Fluss entnahm, dass die Landwirtschaft in Lagasch darunter zu leiden begonnen hatte.

Halil Turgut Özal – Im Juli 1992 konstatierte der damalige Staatspräsident der Türkei, welcher wenig später unter bis heute nicht geklärten Umständen starb, anlässlich der Inbetriebnahme des Atatürk-Staudamms: „Wir schreiben den Arabern nicht vor, was sie mit ihrem Öl anstellen sollen. Deshalb lassen wir uns von ihnen auch nicht vorschreiben, was wir mit unserem Wasser machen.“

Martin Keulertz – Aus der Sicht des Experten für Wassermanagement im Nahen und Mittleren Osten an der American University in Beirut wird es auf absehbare Zeit keine großen Kriege um Wasservorkommen geben: Zwar sei die Lage in einigen Regionen wie am Unterlauf des Euphrats und des Tigris dramatisch, aber vermutlich komme es infolgedessen eher zur Abwanderung der dortigen Landbevölkerung und einer Zunahme von zwischenstaatlichen Migrationsbewegungen.

Ulrich Eichelmann – Mit Blick auf die Flutung einmaliger archäologischer Stätten im Rahmen des Südostanatolien-Projektes kritisierte der Geschäftsführer der Naturschutzorganisation RiverWatch: „Wenn man all das zerstört, ist man nicht besser als die Taliban, die vor ein paar Jahren die Buddhastatuen von Bamiyan zerstört haben. Das ist der gleiche Akt von Dummheit. Das ist verrückt.“