25.04.2024

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04.01.19 / Erdachtes und Gefundenes zum Jahresanfang

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 01-19 vom 04. Januar 2019

Erdachtes und Gefundenes zum Jahresanfang
Florian Stumfall

Die Bauwerke, um deretwillen Hunderttausende etwa nach Rothenburg ob der Tauber, zur Wies oder nach Brügge fahren, sind samt und sonders ohne Kreisbaumeister und Baurecht entstanden. Diese beiden bringen es nicht einmal fertig, uns vor der Hässlichkeit zu schützen, geschweige denn, dass sie einen kulturellen Beitrag leisteten. Geschmack nämlich und Ehrfurcht vor der Tradition kann man nicht durch Vorschriften ersetzen.

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Befürworter des Sozialismus verweisen gerne darauf, dass die Wirtschaftsform ohne privates Eigentum bereits in Urgesellschaften grundgelegt sei, so, als ob sich derart ein anthropologischer Anspruch auf eine entsprechende Ordnung ableiten ließe. Dabei beweist dieser Sachverhalt lediglich, als dass der Sozialismus für höher entwickelte als Steinzeit-Verhältnisse nicht taugt.

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Das ist das Angenehme am Geld und das Unangenehme an den Menschen, dass diese für jenes alles machen.

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Erstaunlich, dass die Feministen noch nicht dagegen revoltiert haben, dass im Kartenspiel der König über der Dame rangiert. Aber  vielleicht haben sie wegen der vielen Protest-Termine keine Zeit für Tarock und Canasta.

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Man muss, wenn man sich auf die Menschen möchte verlassen können, mit ihren Lastern und Schwächen rechnen, nicht mit ihren Tugenden.

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Das Kennzeichen der Gutmenschen? Sie betrachten Angst als ein Zeichen von Anstand, Selbstmitleid als Edelmut und die Verweigerung der Wirklichkeit als eine Tugend. Dies ist ein moralisch anspruchsvolles Konzept der Lebensuntüchtigkeit.

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Wir alle neigen dazu, diejenigen für gescheit zu halten, die uns zustimmen.

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Neureiche sind nur allzu bekannt – Menschen, die Geld haben, aber nicht die Erziehung, damit umzugehen. Dasselbe gibt es im Zusammenhang mit der Macht: Mächtige, die nicht die Erziehung haben, mit der Macht umzugehen. 

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In sich widersprüchlich und daher unsinnig ist der Begriff von der „sozialen Gerechtigkeit“. Die Gerechtigkeit nämlich will, dass jeder das bekomme, was er sich erwirtschaftet hat, der soziale Gedanke will etwas ganz anderes, nämlich dass ein Schwacher Dinge bekomme, die er nicht erwirtschaftet hat. Das soziale Anliegen steht somit in einem gewissen ergänzenden Gegensatz zur Gerechtigkeit, weil diese den Schwachen viel weniger zuweist, als Politik und Sinn für Billigkeit gemeinhin haben wollen.

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Die Linken meiden den Begriff „Nationalsozialismus“ und verwenden an dessen Stelle das sachlich falsche und noch dazu verharmlosende Wort „Faschismus“. Warum? Über die Worthälfte „-sozialismus“ offenbart sich eine kompromittierende geistige Verwandtschaft unter den Sozialisten aller Art, von der man lieber ablenkt.

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Warum ist so viel von Sozialmissbrauch die Rede? Schuld trägt, wer den Topf hinstellt, nicht der, der hineinlangt.

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Seltsamerweise warnen meist dieselben Untergangspropheten vor dem Massentod, die ansonsten die Überbevölkerung der Erde beklagen.

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Das politische Auswahlsystem in Deutschland ist elitefeindlich. Durch Art und Umfang der Vergütungen werden prinzipiell, von wenig Ausnahmen abgesehen, die falschen Leute angelockt, nämlich solche, für die das Mandat eine Verbesserung von Reputation und Einkommen bedeutet. Diese sind aber keineswegs deckungsgleich mit den Leistungsstarken in der Gesellschaft. So kommt es, dass gerade diejenigen, die es von berufswegen gewohnt sind, dass von ihren Entscheidungen die Schick­sale von vielen abhängen, in der Politik unterrepräsentiert sind. Es gibt dort zu viele Leute, die etwas werden wollen und zu wenige, die etwas sind.

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Man hat noch nie Arme reich gemacht, indem man den Reichen das Ihre weggenommen hat. Das gilt für den Klassenkampf ebenso wie für die Sorge um die Dritte Welt. In beiden Fälle ist es an dem, dass die entscheidende, befreiende Leistung von den Betroffenen selbst erbracht werden muss.

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Eine gewisse Art von Armut wird von den Industriestaaten in die Dritte Welt exportiert, wenn auch nicht durch „Ausbeutung“, sondern durch die Steigerung der Ansprüche. Ein ägyptischer Fellache, der so gelebt hat wie seine Vorfahren vor Jahrtausenden, war, eine auskömmliche Ernte vorausgesetzt, nicht arm, wenn er auch, gleich seinem Büffel, in einer Lehmhütte auf dem Boden haus-te. Schenkt ihm aber jemand einen Radioapparat, dann fehlt ihm bald das Geld für neue Batterien, und der Mangel ist da. Und der Boden, worauf er sitzt, wird erst zum Dreck, wenn man auf ihm leere Limonadebüchsen wegwirft.

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Man kann den größten Schwachsinn mit dem Anspruch auf gläubiges Gehör in die allgemeine Diskussion einführen, wenn man ihn mit einem der sakrosankten Epitheta „sozial“ oder „ökologisch“ versieht. Ist von einem dieser beiden die Rede, so wird das Recht auf Kritik suspendiert.

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Seit dem Zusammenbruch der großen Diktaturen in Europa hat es keinen derartigen Angriff auf die Geistesfreiheit gegeben wie den durch die „political correctness“.

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Der Feminismus ist eine Form der dekadenten Barbarei. Er reduziert den Unterschied zwischen Mann und Frau auf die primären Geschlechtsmerkmale und offenbart so eine schändliche Missachtung der Menschenwürde.

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Es ist nicht an dem, dass die Menschen aus der Geschichte nichts lernten, nur – sie ziehen aus dem Gelernten keine Konsequenzen.

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Al Momin, die 40. Sure des Koran, die des „Gläubigen“, belehrt mich darüber, wie sehr Allah mich hasst, weil ich Christ bin. Diese Sure ist zur Lektüre allen empfohlen, die meinen, Christen und Mohammedaner hätten denselben Gott.

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Man soll Vorsicht üben gegen-über Leuten, welche die Verhältnisse ändern wollen, die aber die dazu notwendigen Opfer nicht selbst erbringen, sondern sie von anderen fordern.

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Eine Hauptschwierigkeit der demokratischen Praxis ist die, dass gemeinhin ungehinderter Zugang zu den Ämtern und gleichzeitig von ihren Inhabern Qualität bei der Ausübung verlangt werden. Dabei schließt das eine das andere aus.

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Es gibt das irreführende Wort von der Chancengleichheit, aber die Chancengleichheit gibt es nicht, weil die Menschen untereinander nicht gleich sind. Der Dumme wird immer gegenüber dem Gescheiten benachteiligt sein, und das soll man auch nicht ändern wollen. Denn eine Ordnung, die diesen Zusammenhang leugnet, wäre nicht menschenwürdig.