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11.01.19 / Entfremdet

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 02-19 vom 11. Januar 2019

Entfremdet
Volker Wittmann

Volk und Volksvertreter hätten sich entfremdet. So lautet ein oft geäußerter Vorwurf. Einer der maßgeblichen Gründe dafür ist offenbar die zunehmende Gefahr von Anschlägen. Um sich vor Terroristen und sonstwie gestörten Gewalttätern zu schützen, trauen sich Politiker und andere Prominente nur noch hinter Panzerglas an die Öffentlichkeit oder umgeben von Polizei und einer Schar von Leibwächtern. Damit verlieren sie naturgemäß an Bezug zu gewöhnlichen Zeitgenossen und deren Lebensverhältnissen.

Damit verbunden ist ein Verlust an Wirklichkeit. Regierung, Gesetzgeber und Gerichtsbarkeit  entscheiden mehr und mehr an den Bürgern vorbei. Informationen über die Mitwelt erreichen sie fast nur noch über die Medien. Die meisten Sender und Zeitungen in Deutschland vermitteln jedoch ein arg verzerrtes Bild von den tatsächlichen Vorgängen. In deren Schaltstellen walten vorwiegend Wanderprediger und Weltverbesserer. An Stelle von Berichterstattung streben sie vorwiegend nach Meinungsmache.

Das Ergebnis ist ein krankhafter Inzuchtbetrieb an der Staatsspitze. Macht wird zunehmend nur noch ausgeübt, um Macht zu erhalten. Dadurch vergrößert sich die Kluft zum Volk, das der Bedrohung durch den Terror weiterhin ausgesetzt ist. Otto Normalverbraucher wird mit dem bündigen Hinweis abgespeist, dass es keine vollkommene Sicherheit gäbe. 

Aber darum geht es schon lange nicht mehr. Der dumme Spruch beleuchtet die krasse Weltfremdheit der Politik besonders grell. Der deutsche Michel wäre schon froh, wenn die Gefahr, Opfer von Gewalttaten zu werden, nicht ständig zunähme. Geschönte Statistiken über Kriminalität von Leuten mit einem sogenannten Migrationshintergrund haben das Vertrauen in die Obrigkeit zusätzlich zerrüttet.

So dreht sich die Spirale der Entfremdung weiter und weiter. Wo das enden wird, kann sich jeder an fünf Fingern abzählen. Irgendwann ist das Maß voll. Dann genügt ein Tropfen, um das Fass zum Überlaufen zu bringen. Die Kanzlerin sieht den großen Krach schon kommen. Wohl deshalb hat sie angekündigt, sich aus der Gefahrenzone zurückzuziehen. Aber statt gegenzusteuern, versucht sie, noch so viel vollendete Tatsachen zu schaffen wie möglich. Wie anders wäre ihre demonstrative Reise nach Marrakesch zu deuten, wo sie den Unheil verheißenden Migrationspakt der UNO gefeiert hat?

Verantwortungslos ist dafür wohl der passendste Ausdruck. Auch verbrannte Erde kennzeichnet, was sie von ihrer unseligen Amtszeit zu hinterlassen gedenkt. Wenn denn ihre Macht zu Ende geht, soll das dumme Volk wenigstens dafür büßen. Man möchte meinen, sie will die Wähler dafür bestrafen, dass sie ihrer Politik bei den letzten Landtagswahlen eine derart krasse Abfuhr erteilt haben. Falls sie wirklich bis zur nächsten Bundestagswahl 2021 durchhält, müssen wir uns wahrscheinlich noch auf einiges gefasst machen.

Die Wochenzeitung „Zeit“ fragte in ihrem Jahresrückblick: Was wird aus Angela Merkel? Wäre das Blatt weniger weltfremd, müsste die Frage lauten: Was wird aus uns?