Der Glaube von Politikerinnen an die gegebene Gleichberechtigung kann nicht stark sein. Dafür spricht die Existenz von expliziten Frauenorganisationen, die im, „Vorfeld“ von Parteien angesiedelt, entsprechende Interessen vertreten.
Die erste Bundeskonferenz der „Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen“ fand 1973 statt. Noch 1990 gründeten sich die der FDP nahestehenden „Liberalen Frauen“. Obwohl die Partei bereits 1972 mittels eines Programms das Augenmerk auf die Gleichberechtigung gelenkt hatte, scheint dies nötig gewesen zu sein. „Für eine gendergerechte Gesellschaft“ ist das Grundsatzprogramm der „Liberalen Frauen“ aktuell überschrieben.
Auf eine lange Geschichte eigener Zusammenschlüsse blicken die Unionsparteien zurück. Frauenorganisationen wurden hier bereits im Vorfeld der Entstehung der Bundesrepublik etabliert. Die seit 1988 als „Frauen Union“ (FU) firmierende Vereinigung hat zurzeit über 150000 Mitglieder. Laut Satzungspräambel kann die „soziale Verpflichtung für ein menschliches Miteinander, für verantwortliches Handeln … nur erreicht werden, wenn Frauen auf allen Ebenen und in allen Bereichen an verantwortlicher Stelle mitwirken“.
Qualifikationen – außer der Tatsache „Frau“ – sind nicht aufgeführt, was sich neuerdings auch an der Spitze der FU widerspiegelt. Die langjährigen Vorsitzenden Rita Süssmuth und Maria Böhmer hatten nicht nur politische Ämter inne, sondern waren auch Pädagogikprofessorinnen. Seit 2015 wird die FU von Annette Widmann-Mauz geführt, die ihr Studium nicht abgeschlossen hat und als „Integrationsstaatsministerin“ offizielle Weihnachtskarten versendet, welche ohne verbalen Bezug auf Weihnachten oder den Anlass des Festes auskommen.
Von „christlichem Verständnis“ ist übrigens in der FU-Satzung auch die Rede. Wenigstens ist Verlass auf die Frauen Union, Annegret Kramp-Karrenbauer war deren „Favoritin“ beim CDU-Vorsitz.E.L.