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18.01.19 / Nützliche Idioten

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 03-19 vom 18. Januar 2019

Nützliche Idioten
Bodo Bost

Anfang des Jahres nahmen mehr als 100 Personen aus 17 Ländern an einer dreitägigen Islam-Konferenz in der Kölner Ditib-Moschee teil. Die türkische Religionsbehörde Diyanet hatte die Zusammenkunft über ihren deutschen Ableger, die Ditib, organisiert. Die Tagung, die Experten als Gegenentwurf zur Deutschen Islamkonferenz der Bundesregierung werten, fand nahezu unbemerkt von der Öffentlichkeit statt. Bei dem dreitägigen Treffen ging es um die „Zukunft der Muslime in Europa“. Nichtislamische Vertreter waren nicht eingeladen.

Unter den Teilnehmern waren auch zwei Vertreter der als radikal-islamisch eingestuften Muslimbrüder. Diese werden vom Verfassungsschutz beobachtet und sind für einen Großteil der Gewalt im Nahen Osten verantwortlich. Wenn von 100 Teilnehmern zwei einer fundamentalistischen aggressiven Version des Islams angehörten, seien das „schon zwei zu viel“, hat der Bezirksbürgermeister von Köln-Ehrenfeld, Josef Wirges, dann auch im ARD-„Morgenmagazin“ richtig festgestellt. Wirges nannte es eine Strategie der türkischen Religionsbehörde Diyanet, ihren Einfluss über die Ditib hinaus auf andere Organisationen in Deutschland und Europa auszudehnen.

Vier von fünf Podien der Konferenz wurden von Diyanet-Vertretern geleitet. Die Ditib untersteht de facto der Diyanet und diese untersteht letztlich dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, der offen bekundet, Europa islamisieren zu wollen. Nicht nur beim nord­rhein-westfälischen Innenministerium ist bekannt, dass die Türkei die Bewegung der Muslimbrüder unterstützt. Erdogan möchte sogar nach dem Vorbild der in Ägypten gescheiterten Muslimbrüder die Türkei umbauen.

In einer 18 Punkte umfassenden Abschlusserklärung, die durch Diyanet-Präsident Ali Erbas, der eigens dazu aus der Türkei angereist war, verlesen wurde, war, wie in den Reden Erdogans, nur von der Islamfeindlichkeit des Westens die Rede, von islamischem Terror und Gewalt im Namen der Religion oder den Radikalisierungsgefahren jugendlicher Muslime allerdings nichts. Dass die Aufnahme von über zwei Millionen Muslimen in nur fünf Jahren durch Angela Merkel alles andere als ein Zeichen von Islamfeindlichkeit war, während Hunderttausende von Christen in muslimischen Ländern vertrieben wurden, wurde in der Abschlusserklärung erwartungsgemäß nicht erwähnt. Allerdings wurde die Gülen-Bewegung, die in Deutschland lediglich einige Nachhilfestudios für türkische Kinder betreibt, auf gleicher Ebene wie der IS als Terrororganisation bezeichnet.

Viele deutsche Politiker, vor allem die Grünen und die Linken, blenden dies aus. Alles geschieht unter dem Deckmantel der Religionsfreiheit, dabei ist der türkische Islam mehr eine politische Bewegung geworden als eine Religion. Die Kölner Ditib-Moschee ist, wie einstmals auch die großen christlichen Kirchenbauten, eine Demonstration der Macht. Diese Macht geht im konkreten Fall von der Türkei aus. Die Kölner Lokalpolitiker hatten nur eine ihnen zugedachte Rolle treu zur erfüllen  bis zur Einweihung der Moschee, jetzt werden sie nicht mehr gebraucht und nicht mehr eingeladen. Nützliche Idioten.