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18.01.19 / Frei gedacht / Totalitäre Verseuchung deutscher Medien?

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 03-19 vom 18. Januar 2019

Frei gedacht
Totalitäre Verseuchung deutscher Medien?
Eva Herman

Die Krise der Mainstreammedien ist unumkehrbar: Der massive Verlust der Glaubwürdigkeit durch einseitige und falsche Berichterstattung lässt den Bürger zunehmend erschrocken zurückweichen. Manche fassen ihre einstmals geliebte Tageszeitung heute nicht einmal mehr mit der Kneifzange an. Diese Misere betrifft sowohl das Fernsehen und Radio als auch die gedruckte Presse. Die Einschaltquoten befinden sich vielfach im freien Fall, die Auflagen der Druckmedien versinken geräuschlos im finsteren Keller. Selbstverständlich trägt die Entwicklung im Internet ebenso ihren Teil zur Veränderung des Verbraucherverhaltens bei, doch die Ausmaße der wachsenden Ablehnung, da darf man sicher sein, gründen sich vor allem auf dem massiven Verlust der journalistischen Sorgfalt. Typen wie Claas Relotius, der die schillerndsten, politisch korrekten Geschichtchen erfand und diese „Spiegel“ und Co. jahrelang unterjubeln konnte, machen den Kohl nun richtig fett. Doch als sei dies alles nicht schon schlimm genug, kommt für die deutschen Tageszeitungen ein weiterer hässlicher Makel endlich ans Tageslicht. Dieser sollte verbreitet werden, damit auch der letzte Zeitungsabonnent Bescheid weiß.

Wer einmal aufmerksam mehrere Tageszeitungen vergleicht, der muss erstaunt feststellen, dass sich nicht gerade wenige Artikel zur gesamten Weltpolitik, trotz unterschiedlicher Zeitungsnamen und Verlage, auf das Wort gleichen. Verwundert hat sich schon so mancher die Augen gerieben, wenn er dieselben Artikel mit exakt der gleichen Überschrift beispielsweise in schleswig-holsteinischen oder niedersächsischen Blättern wie auch in Bayern oder Sachsen finden musste. Gleichschaltung der Presse? Ach ja, das böse Wort darf man ja nicht mehr benutzen seit dem dunkelsten Kapitel unserer Geschichte. Doch es bleibt dabei: Unsere Zeitungen sind heute gleichgeschaltet wie einstmals. Übrigens wurde der Begriff Gleichschaltung durchaus in der NS-Zeit verwendet, allerdings gegen die Nazis.

Es war niemand anderer als der Bayerische Rundfunk, der am 13. Januar des neuen Jahres ein hübsches Informationsstück zu diesem heiklen Thema produzierte. Ja, ja inzwischen hacken sich die Medienkrähen durchaus gegenseitig ihre kurzsichtigen Augen aus. Umso besser für den Verbraucher, der so immer klarer sehen kann. 

„Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit findet eine starke Medienkonzentration statt“, kündigte der BR-Mitarbeiter Jonathan Schulenburg den Beitrag an. Dies betreffe so gut wie alle Zeitungen in Deutschland. Identische überregionale Inhalte würden an viele Zeitungen geliefert, Inhalte ausgedünnt. Warum? Die Antwort ist einfach: Aus Kostengründen können sich die Zeitungsverlage kaum noch eigene Korrespondenten leisten, und so werden langjährige Mitarbeiter einfach entlassen. Schulenburg, dessen finanzielles Auskommen bei dem durch Zwangsgebühren finanzierten Sender durchaus noch gesichert ist, wörtlich: „Zumindest bei den Zeitungen wird die Welt damit immer kleiner.“ Was das für den Wahrheitsgehalt der Meldungen bedeutet, kann sich jeder selbst an seinen zehn Fingern ausrechnen. Denn Korrespondenten haben die klare Aufgabe, in dem jeweiligen Land beziehungsweise der Stadt vor Ort durch eigene Recherchen zu berichten. 

Ein Journalist, der vor Ort ist, hat sich vorbehaltlos und höchstmöglichst neutral einen eigenen Überblick zu verschaffen. Seine Leitschnur sollte stets die Wahrheit sein. Das gilt für Krisenherde wie die Ukraine oder Syrien ebenso wie für die Zustände in jedem einzelnen Land dieser Welt. Doch den Zeitungsverlagen ist längst die wirtschaftliche Puste ausgegangen, und so werden schon seit Längerem die Auslandsthemen schlicht und ergreifend zentralisiert beziehungsweise gleichgeschaltet. Wie funktioniert das im Einzelnen? Der BR berichtet beispielsweise über den Dumont-Verlag: „Die sechs Blätter der Kölner Mediengruppe, darunter der ,Kölner Stadtanzeiger‘ und die ,Berliner Zeitung‘, bekommen seit dem 1. Ok-tober des vergangenen Jahres alle überregionalen Inhalte vom Madsack-Verlag in Hannover geliefert. Durch diesen Deal wurden die Dumont-Auslandskorrespondenten überflüssig. Ihnen waren schon Monate zuvor die Pauschalistenverträge gekündigt worden. Das hat Folgen für die Berichterstattung.“ Was zum Beispiel aus Polen oder Ungarn berichtet werde, sei doch sehr dünn, wird die freie Journalistin Ulrike Simon zitiert. Weil es dort eben keinen Korrespondenten gebe, der da lebt und die Entwicklungen einfangen und erzählen könne, was dort täglich passiert.

Mehr als 50 Tageszeitungen mit einer Auflage von mehr als 2,3 Millionen Exemplaren täglich werden demzufolge alleine aus dem Hause Madsack in Hannover beliefert. Damit erreiche man täglich mehr als sechs Millionen Leser, heißt es. Man brauche aber mindestens doppelt so viele Leser, um wieder mit einzelnen Korrespondenten arbeiten zu können, wird ein leitender Verlagsmitarbeiter zitiert. Doch bittere Realität sei, dass die Branche im Jahr durchschnittlich fünf Prozent an Auflage verliere. Vor allem in den für das Überleben wichtigen Anzeigen seien meist sogar zweistellige Verluste zu verzeichnen.

Tja, diese zentnerschwere Krise der Zeitungsverlage sorgt nun dafür, dass der Leser immer weniger über das wahre Geschehen auf der Welt erfährt. So viel zur hochgepriesenen Globalisierung: In Wahrheit wird es immer piffiger und armseliger in den Berichten unserer sogenannten Qualitätsjournalisten. „Die Welt in den Regionalzeitungen schrumpft“, heißt es beim BR weiter, „vor allem aus ökonomischen Gründen.“ Doch es gibt auch einen großen Nutznießer der Misere: die Deutsche-Presse-Agentur (DPA). Deren Chefredakteur Sven Gössemann erklärt ganz richtig, dass der Bedarf der Auslandsberichterstattung zugenommen habe. In vielen Städten der Welt seien die DPA-Mitarbeiter, zusammen mit den Korrespondenten der Öffentlich-Rechtlichen, „ziemlich alleine“. 161 Büros habe die DPA, mehr als 100 davon im Ausland. Etwa 80 festangestellte fremdsprachige Redakteure kümmerten sich um die Auslandsberichterstattung. 

Unterstützt würden diese von einer ganzen Reihe von Pauschalisten sowie von sogenannten Stringern, die gelegentlich von anderen Orten zuarbeiteten. Von Hungerlöhnen ist hier oft die Rede, von Mitarbeitern, die am Existenzminimum entlang krebsen. Viele trauen sich nicht einmal, ihre gesetzlichen Rechte in den Arbeitsverträgen einzufordern, aus Angst gegen willigere Mitarbeiter ausgetauscht zu werden. Viele haben schon von selbst das Handtuch geworfen, arbeiten noch hin und wieder für einen Verlag, nur, um den eigenen Namen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.

Bleibt die Frage, ob diese Pauschalisten und Stringer je die Stirn haben, ihre Sicht der Dinge zu Papier zu bringen, auch wenn sie den politisch korrekten Erwartungen des Mainstreams nicht entsprechen. Das wird man zu verhindern wissen. Und da ist dann noch die erwähnte, mächtige DPA, gegründet 1949 durch unsere „Befreier“. Unabhängige, neutrale Berichterstattung? Spannend dürfte hier noch der Umstand sein, dass die Öffentlich-Rechtlichen am Gesamtkapital der DPA einen Anteil von 11,64 Prozent halten. Das große Spiel zur Errichtung eines medialen Monopols geht stramm voran!