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18.01.19 / Mozart satt / Opernsänger als Intendant – Rolando Villazóns erste Mozartwoche

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 03-19 vom 18. Januar 2019

Mozart satt
Opernsänger als Intendant – Rolando Villazóns erste Mozartwoche
Stephanie Sieckmann

Der Tenor Rolando Villazón hat im Sommer 2017 die künstlerische Leitung der Salzburger Mozartwoche übernommen. Insgesamt fünf Mal wird der Opernsänger als Intendant das Klassikfest gestalten, so sieht es sein bis 2023 laufender Vertrag vor. Vom 24. Januar bis 

3. Februar präsentiert er seine erste allein gestaltete Mozartwoche. Und die verspricht anders zu werden als sonst.

Der 1972 in Mexiko-Stadt geborene Sänger, Zeichner, Autor und Regisseur sagt von sich, eine ganz besondere Beziehung zu Mozart zu haben. Die macht sich nicht nur an den österreichischen Wurzeln von Villazón fest: Seine Vorfahren wanderten einst von Österreich nach Mexiko aus.

Der 46-Jährige hat Mozart in sein Herz geschlossen, als er sich 2011 auf seine Rolle als Don Ottavio vorbereitete. Das Lesen von Mo­zarts Briefen war der Schlüssel zu dieser Begeisterung. Für Villazón ist Mozart der Künstler schlechthin, der beliebteste Komponist aller Zeiten, das Nonplusultra. Als Intendant übersetzt er seine Faszination für Mozart auf sehr spezielle Weise. 

Unter dem Motto „Mozart lebt!“ werden ausschließlich Werke des Meisters präsentiert. Gut, das ist kein Problem bei mindestens 626 Werken, die Mozart zugeschrieben werden. Die Auswahl, die Villazón getroffen hat, zielt darauf ab, den Geist des Meisters zu spiegeln: Die Konzentration liegt auf bekannten und selten gespielten Chorwerken Mozarts. So steht am Eröffnungstag in der Felsenreitschule „Thamos, König von Ägypten“ auf dem Programm, ein Stück, das sich mit der Aufklärung und dem Freimaurertum beschäftigt, das Metaphern von Licht und Erleuchtung thematisiert. Der Salzburger Bachchor ist Hauptdarsteller und wird ergänzt durch die ungewöhnliche Tanz-Kompagnie La Fura dels Baus. Die Dirigentin kommt aus Mexiko, ein Tenor aus Thailand, eine Sopranistin aus Ägypten.

Im Rahmen der Mozartwoche wird zudem eine eigens hierfür entwickelte Ballettgala präsentiert. Am Marionettentheater wird „Bastien und Bastienne“ zu sehen sein. Das neue Format „Briefe und Musik“ bietet eine Lesung, bei der Auszüge aus Mozarts Briefen von Sonaten untermalt werden, die auf Originalinstrumenten gespielt werden – präsentiert im Wohnhaus Mozarts. Darüber hinaus wird es ein Mozart-Dinner geben, bei dem Starkoch Alfons Schuhbeck kocht, eine Kabarett-Performance und die Darstellung von Mozarts Geschichte in ebenso poetischer wie mimischer Clowns-Kunst.

Mit seiner Werkauswahl will Villazón Teilhabe, Zusammengehörigkeit und Integration als menschliche Ideale in den Mittelpunkt rücken. Zeitgeistige Werte also, die seiner Meinung nach bereits Mozarts Denken und Werk geprägt haben sollen. 


Programm und Kartenbestellung unter: www.mozartwoche.at