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18.01.19 / Vier Schreie und ein Halb-Berliner

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 03-19 vom 18. Januar 2019

Vier Schreie und ein Halb-Berliner

Hätte Edvard Munch am Oslo­fjord nicht eine Panikattacke erlitten, dann wäre die Kunstgeschichte um ein wichtiges Bild-Kapitel ärmer – und der Maler selbst wohl auch. So aber wurde das Bildmotiv „Der Schrei“, das der norwegische Künstler zwischen 1893 und 1910 in vier verschiedenen Versionen malte, zu einem der wertvollsten expressionistischen Gemälde überhaupt und er selbst zum weltbekannten Maler. Vor 75 Jahren, am 23. Ja­nuar 1944, starb er in der Osloer Künstlerkolonie Ekely im Alter von 80 Jahren.

Sein internationaler Ruhm be­gann aber nicht in Norwegen, sondern in Berlin. Seine Ausstellung 1892 im Kunstverein machte ihn zum Stadtgespräch. Deutschland blieb er später sehr verbunden. Der Alkoholsüchtige kurte in Bad Elgersburg bei Ilmenau, traf in Weimar den Kunstmäzen Harry Graf Kessler und lebte gut 

18 Monate in Warnemünde. Hier entstand 1907 sein Bild von den nackten „Badenden Männern“, das nach dem „Schrei“ eines seiner anderen Hauptwerke ist. Es zeigt das  andere Gesicht Munchs: nicht den depressiven, sondern den lebensfreudigen Maler.tws