25.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
18.01.19 / MEINUNGEN

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 03-19 vom 18. Januar 2019

MEINUNGEN

Marc Felix Serrao warnt in der „Neuen Zürcher Zeitung“  (8. Januar) nach dem Attentat auf den AfD-Bundestagsabgeordneten Frank Magnitz vor einem Niedergang der deutschen Demokratie:

„Deutschland droht keine Wiederauflage der Weimarer Verhältnisse, wie sie manche Kommentatoren seit Monaten beschwören. Noch nicht. Doch zwischen einer funktionierenden Demokratie und der Schwelle zum Totalitarismus warten viele Stufen des Niedergangs. Verbale Abrüstung und echte Solidarität mit Gewaltopfern wären erste Maßnahmen, um ihn zu bremsen.“





Boris Reitschuster, 16 Jahre lang Korrespondent des „Focus“ in Moskau, sieht in dem Anschlag auf Magnitz gefährliche Parallelen zur Situation in Russland. Im „Cicero“ (9. Januar) schreibt er:

„Ich habe in Russland erlebt, wohin es führen kann, wenn politische Gegner pauschal diffamiert werden. Schon zu Sowjetzeiten wurden dort Systemkritiker als ,Faschisten‘ gebrandmarkt und damit entmenschlicht – eine alte Strategie von KGB und KPdSU, die unter Wladimir Putin wiederbelebt wurde. Menschen mit abweichender Meinung pauschal als „Nazis“ zu verleumden, verharmlost nicht nur die schrecklichen Verbrechen des Nationalsozialismus und hilft echten Neo-Nazis ihre kriminelle Haltung zu verwässern und zu tarnen. Es gibt die derart Diffamierten quasi zum ,Abschuss‘ frei und sät Gewalt.“





Der langjährige Handball-Star Stefan Kretzschmar erklärt gegenüber „t-online“ (9. Januar), warum deutsche Spitzensportler heute nur noch regierungstreu angepasste oder gar keine politischen Meinungen mehr äußern:

„Welcher Sportler äußert sich denn heute noch politisch? Es sei denn, es ist die Mainstream-Meinung, mit der man nichts falsch machen kann. Eine gesellschafts- oder regierungskritische Meinung darf man in diesem Land nicht mehr haben. Wir Sportler haben in Deutschland eine Meinungsfreiheit, für die man nicht in den Knast kommt. Wir haben aber keine Meinungsfreiheit im eigentlichen Sinne. Wir müssen immer mit Repressalien von unserem Arbeitgeber oder von Werbepartnern rechnen. Deswegen äußert sich heute keiner mehr kritisch.“





Peter Eisenberg, Sprachwissenschaftler an der Universität Potsdam, spricht sich in der „FAZ“ (10. Januar) entschieden gegen die Verwendung des sogenannten Gendersterns („Bürger*innen“) aus, weil der Stern ganz andere Ziele verfolge als die behaupteten:

„Gerade der Stern verhilft nicht zu mehr Geschlechtergerechtigkeit ... Der wortzerreißende Stern ist nichts als ein sprachlicher Gesslerhut, dessen Huldigung einige Pressuregroups dem Rest der Welt aufzwingen möchten. Wie sie selbst betonen, geht es letztlich nicht um Sprache, sondern um politische Macht. Jeder aufgeklärte Sprecher des Deutschen sollte sich dem verweigern, denn ein Kotau vor dem Stern hätte nicht nur gravierende sprachliche, sondern auch gravierende politische Folgen.“