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25.01.19 / »Bald vergessen« / André Poggenburgs Neugründung »Aufbruch Deutscher Patrioten«

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 04-19 vom 25. Januar 2019

»Bald vergessen«
André Poggenburgs Neugründung »Aufbruch Deutscher Patrioten«

Weder die „Liberal-Konservativen Reformer“ (LKR) von Ex-AfD-Chef Bernd Lucke noch die „blaue Partei“ der ehemaligen Vorsitzenden Frauke Petry sind relevante Gruppierungen in der deutschen Parteienlandschaft. Für den „Aufbruch Deutscher Patrioten“ gilt bislang das Gleiche. Rund zwei Wochen, nachdem André Poggenburg aus der AfD ausgetreten ist und den „Aufbruch Deutscher Patrioten“ gegründet hat, hält sich der Zulauf zu dieser AfD-Absplitterung in engen Grenzen. 

Poggenburg erzielte mit mehr als 24 Prozent im Frühjahr 2016 zwar das bislang beste Ergebnis der AfD bei einer Wahl, zuletzt war sein Stern aber merklich gesunken. Zur Führung des einflussreichen „Flügels“ um den Thüringer Björn Höcke zählte er schon seit Monaten nicht mehr. 

Neben Poggenburg sind bisher vor allem die beiden Sachsen Benjamin Przybylla und Egbert Ermer als Wortführer der neuen Partei in Erscheinung getreten. Eine Zeitlang zählten beide zur mittleren Funktionärsebene der AfD, standen intern aber längst auf der Abschussliste. Der Stuttgarter Landtagsabgeordnete Stephan Räpple, den die Südwest-AfD am liebsten ausschließen würde, gilt als heißer Kandidat für einen Parteiwechsel. Solche Gedankenspiele werden auch der abgesetzten Landeschefin von Schleswig-Holstein Doris von Sayn-Wittgenstein nachgesagt. Gleiches gilt für die in Ungnade gefallene Ex-Landesvizechefin von Rheinland-Pfalz, Christiane Christen. 

Arwid Immo Samtleben, ein ehemaliger Intimfeind Petrys, der die interne Listenaufstellung zur Landtagswahl 2014 angefochten hatte, ist dagegen bei den Republikanern gelandet, wo der ehemalige Freitaler AfD-Vorständler Dirk Jährling mittlerweile den nun etwa 20 Mann starken sächsischen Landesverband führt. Jährling äußerte sein Bedauern über Poggenburgs Alleingang und forderte „alle Patrioten auf, sich mit den Bürgerinitiativen zu verbinden“. 

Dabei zielen rechte Splittergruppen vor allem auf die Pegida-Organisatoren ab, die in Dresden immer noch einige Tausend Menschen zu ihren Demonstrationen mobilisieren können. Lange wurde wild spekuliert, ob die beiden Frontmänner, der mehrfach vorbestrafte Lutz Bachmann sowie Siegfried Däbritz, für den es „ein Ehrentitel“ wäre, im Verfassungsschutzbericht aufzutauchen, auf dem Ticket einer Rechtspartei für den sächsischen Landtag kandidieren. Bachmann und Däbritz hatten sich Ende vergangenen Jahres bei einem Treffen der Gruppierung „Die Nationalkonservativen“ gezeigt, die Poggenburg nach seinem Bruch mit Höcke gegründet hatte und die nun als Keimzelle seiner neuen Partei dient. 

Der Pegida-Vorsitzende Bachmann hat nun allerdings politische Ambitionen weit von sich gewiesen. Pegida sei eine Bürgerbewegung und werde nicht zur Landtagswahl antreten. Und die Aussage, „überparteilich bleibt überparteilich“, liest sich wie eine Absage an Poggenburg. So lässt sich auch die Gelassenheit von AfD-Chef Alexander Gauland verstehen: „Poggenburg führt eine Handvoll politisch Gescheiterter. Man wird sie bald vergessen haben.“P.E.