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25.01.19 / Heftiger Sturm an der Ostseeküste / Im Königsberger Gebiet wurde die Promenade von Rauschen am schlimmsten von Wind und Wellen beschädigt

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 04-19 vom 25. Januar 2019

Heftiger Sturm an der Ostseeküste
Im Königsberger Gebiet wurde die Promenade von Rauschen am schlimmsten von Wind und Wellen beschädigt
Jurij Tschernyschew

Der Sturm, der in den ersten Januartagen im Königsberger Gebiet wütete, war einer der heftigsten der vergangenen Jahre. Die Böen fegten über viele Ostseeanrainer hinweg und richteten Schäden in Deutschland, Dänemark und Polen an. Der Orkan erreichte Geschwindigkeiten von 30 Metern pro Sekunde. Dadurch entstanden meterhohe Wellen, die ungebremst die Ufer trafen. Im Königsberger Gebiet wurde am schlimmsten die Promenade von Rauschen von Sturm und Wellen beschädigt. 

Die Rauschener Promenade wurde schon früher beschädigt, aber die Schäden waren noch nie so groß wie dieses Mal. Die Wellen zerstörten mehrere Abstiege zum Meer wie auch Betonsäulen. Sie rissen auf einer Länge von fast 40 Metern die Promenade vor dem Hotel „Grand Palat“ weg. Zur Sicherheit wurden die Hotelgäste evakuiert und auf andere Hotels an der Ostsee verteilt. Andere Promenadenabschnitte wurden zwar auch beschädigt, aber nicht so schwer. Im Kurort Rauschen wurde der Ausnahmezustand ausgerufen.

Wann die Promenade von Rauschen repariert werden kann, steht noch nicht fest. Zunächst muss das Unternehmen „Baltberegosaschita“ (Ostsee-Uferschutz) die Schäden untersuchen und eine Bedarfsplanung für die Reparaturarbeiten erstellen. Die nötigen finanziellen Mittel werden aus dem Reservefonds der Regierung des Königsberger Gebiets bereitgestellt.

Die weggebrochenen Bereiche der Promenade sind für Fußgänger gesperrt. Der Ausgang zum Steg gegenüber der Nymphenstatue ist ebenfalls geschlossen.

Die Folgen des Sturms haben zu einer Diskussion geführt, mit welchen Maßnahmen Schäden dieser Art in Zukunft verhindert werden können. In Cranz beispielsweise waren die Schäden dank einer besseren Uferschutzkonstruktion und der Errichtung von hölzernen Wellenbrechern geringer ausgefallen. Experten sagen, dass in Rauschen unbedingt neue Buhnen oder Barrieren aus Stein gebaut werden müssten, damit die Wellen nicht mehr mit solcher Wucht auf das Ufer treffen und die Schäden geringer bleiben. Umfassende und systematische wissenschaftliche Untersuchungen zu dem Thema gibt es derzeit so gut wie keine,  was sich auf den Küstenschutz negativ auswirkt.

Neben der Rauschener Promenade wurden auch viele andere Objekte in Mitleidenschaft gezogen. Im Hafen von Pillau wurde ein Schwimmkran von der Anlegestelle abgerissen und rammte einen Trawler, der daraufhin sank. Zum Glück ist den Menschen, die sich auf dem Schiff befanden, nichts passiert.

Als anfällig für die hohen Wellen erwiesen sich auch die Dünen der Kurischen Nehrung. Vorsorglich hatte man versucht, sie mit zusätzlichen Sandsäcken zu schützen, aber das Wasser lief darüber hinweg. Die Zufahrt zur Kurischen Nehrung war für einige Zeit überschwemmt. Wegen des hohen Wasserstands war die Straße nicht mehr befahrbar. 

In Königsberg wie auch in anderen Städten des Gebiets stürzten Bäume um, wurden Dächer abgedeckt und Stromleitungen unterbrochen, sodass einige Dörfer keinen Strom hatten.