25.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
01.02.19 / Jan Heitmann: / Unwürdig

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 05-19 vom 01. Februar 2019

Jan Heitmann:
Unwürdig

Damit, ausgerechnet von anderen Juden scharf verbal attackiert zu werden, dürfte Charlotte Knobloch, die frühere Präsidentin des Zentralrats der Juden, gewiss nicht gerechnet haben. Doch sie hat bei einem Auftritt im Rahmen einer Gedenkveranstaltung für die NS-Opfer im bayerischen Landtag gleich eine ganze Fraktion des hohen Hauses auf das Gröbste beleidigt. Jede Contenance verlierend, missbrauchte sie die Veranstaltung, um ihrem zügellosen Hass auf die AfD freien Lauf zu lassen. So bezeichnete sie „die Partei und deren Anhänger“ als „Gefahr“ für die „freiheitliche Demokratie“ und nicht auf dem Boden der demokratischen Verfassung stehend. War das allein schon der Verbalinjurien genug, stellte sie im Hinblick auf die NS-Verbrechen fest: „Es ist unser aller Verantwortung, dass das Unvorstellbare sich nicht wiederholen darf.“ Wie groß diese Aufgabe sei, sehe man heute mit Blick auf den Einzug der AfD in die Landtage und den Bundestag. Damit unterstellt sie der AfD und somit auch deren anwesenden Parlamentariern nicht weniger, als dass diese eine Wiederholung des Holocaust anstrebten. Kein Wunder, dass die Geschmähten noch während Knoblochs Rede unter Protest den Plenarsaal verließen.

Die heftigste und zugleich emotionalste Replik auf Knoblochs Ausfälle kam von der Bundesvereinigung „Juden in der AfD“. Jeglicher Billigung der Verbrechen des NS-Regimes, das ihre Familienangehörigen ins Gas geschickt hat, gewiss unverdächtig, erwiderten sie, die Aussage, durch die AfD werde die Gefahr eines neuen Holocausts entstehen, sei „eine lächerliche Lüge“. Mit ihrem „enorm skrupellosen Verhalten“ trampele Knobloch „auf den unzähligen Gräbern der toten Juden im Namen der heutigen Mainstream Agenda“ herum. Ihr „schäbiges Schmierentheater“ habe die jüdischen AfDler „nicht nur erschüttert, es hat uns zu Tränen gebracht, wie es sonst nichts kann“.

Man muss Charlotte Knobloch zugutehalten, dass sie als Tochter eines jüdischen Vaters und einer nichtjüdischen Mutter unter der Herrschaft der Nationalsozialisten in jungen Jahren Schlimmes erlebt hat. Man mag  auch nachvollziehen können, dass sie deshalb auf vermeintlich „rechte“ Tendenzen übersensibel reagiert. Aber weder ihre Kindheits- und Jugenderlebnisse noch ihr mittlerweile hohes Alter entschuldigen jede Entgleisung. Knoblochs Auftritt war der Würde einer parlamentarischen Opfergedenkveranstaltung in keiner Weise an- gemessen. Auch hat sie damit den Juden in Deutschland, die angesichts des von muslimischen Zuwanderern ins Land getragenen Antisemitismus‘ wieder in Angst leben, keinen Gefallen getan.