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01.02.19 / In Dartmouth ging es los / Die US-Amerikaner führen, aber die Chinesen holen auf

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 05-19 vom 01. Februar 2019

In Dartmouth ging es los
Die US-Amerikaner führen, aber die Chinesen holen auf

Über mit Vernunft und Erkenntnisvermögen ausgestattete Kunstwesen schreiben Schriftsteller schon sehr lange. Frühe Beispiele dafür sind die Golem-Legenden aus der mittelalterlichen jüdischen Mystik, die sich bis ins 12. Jahrhundert zu­rück­verfolgen lassen. In der Literatur der Renaissance finden sich Beschreibungen vom Homunkulus, einer künstlichen menschenähnlichen Lebensform, die auf antike Quellen zurückgeht. Aber erst im 20. Jahrhundert kamen Wissenschaftler diesem Traum näher. Die Grundlagen schuf der britische Computerpionier Alan Turing, der mit dem Turing-Test 1950 auch gleich eine Methode mitlieferte, wie man herausfinden kann, ob eine Maschine menschenähnliches Denkvermögen besitzt. 

Als eigentlicher Beginn der KI-Entwicklung gilt eine Konferenz am Dartmouth College im US-Bundesstaat New Hampshire. Hier trafen sich im Juli 1956 Wissenschaftler, welche die weitere Entwicklung prägen sollten. Ein Team um den US-Amerikaner Herbert Simon entwickelte in den 1960er Jahren den General Problem Solver, ein Programm, das beliebige Probleme lösen sollte. Dann folgten Experten­systeme, die das formale Wissen eines bestimmten Fachgebietes auch auf unbekannte Fragestellungen anwenden. Die nächste Entwicklungsstufe waren Neuronale Netze, bei denen Forscher die Informationsverarbeitung des menschlichen und des tierischen Gehirns nachbildeten. 

1997 schlug zum ersten Mal ein Computer einen amtierenden Schachweltmeister. Zurzeit sind Firmen und Institute in den USA führend, aber chinesische Experten haben so weit aufgeholt, dass einige der leistungsfähigsten Entwicklungen aus dem Reich der Mitte kommen. Trotzdem liegt der US-Konzern Google vorne – bereits heute steckt KI-Technologie in der Suchmaschine und in vielen Millionen Android-Smartphones. Die Google-Tochter DeepMind stellte einige bahnbrechende KI-Prototypen vor. Chinesische Forscher haben KI auf Intelligenz getestet; die meisten Programme erreichen einen IQ von 47, während ein erwachsener Mensch meist bei 100 bis 110 liegt.F.L.