24.04.2024

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08.02.19 / Gefahr für Demokratie und Wohlstand

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 06-19 vom 08. Februar 2019

Gefahr für Demokratie und Wohlstand

Immer mehr Menschen wollen oder müssen urban leben. Während die Mieten in den Ballungszentren unentwegt steigen, sind Immobilien in strukturschwachen Regionen von Wertverlust betroffen. 40 Prozent der Haushalte in den Großstädten müssen mehr als 30 Prozent ihres Einkommens aufwenden, um ihre Miete zu bezahlen. 

Im Zehnjahresvergleich von 2008 zu 2018 stiegen die Mietpreise in den 14 deutschen Städten mit mehr als 500000 Einwohnern um 21 beziehungsweise 35 Prozent, so zum Beispiel in Essen und in Dortmund, bis zu 104 Prozent wie in Berlin. 

Lag die Hauptstadt 2008 mit 5,60 Euro noch am unteren Ende der Preisskala, befand sie sich 2018 mit 11,40 Euro pro Quadratmeter auf Platz 5. In München zogen die Mietpreise seit 2008 um 61 Prozent auf 17,90 Euro an. Damit liegt die bayerische Landeshauptstadt rund 130 Prozent über dem Landesdurchschnitt und ist nach London und Paris die drittteuerste Stadt in Europa. In Frankfurt lag der Durchschnittspreis bei 13,80 Euro, in Hamburg bei 11,90 Euro pro Quadratmeter. Geringere Preissteigerungen werden in den größten mitteldeutschen Städten verzeichnet. In Leipzig und Dresden verteuerten sich die Mieten jeweils um 35 Prozent. 2018 kostete der Quadratmeter in Leipzig 6,50 Euro.

Die Politik hat spät auf den Schwund an bezahlbarem Wohnraum reagiert. Mit der Stärkung des sozialen Wohnungsbaus, Baukindergeld und Mietpreisbremse wurden Instrumente geschaffen, die das freie Unternehmertum kaum beeinträchtigen und bisher kaum Wirkung zeigen. Zuletzt hatte sich die Problemlage durch die Strafzinspolitik der Europäischen Zentralbank weiter verschärft. Laut dem Europace-Hauspreis-Index verteuerte sich der Preis für Neubauten seit 2005 um 60 Prozent. Mit Blick auf sämtliche Mietverhältnisse übertrifft der Mietanstieg die allgemeine Teuerungsrate bei Weitem. Ökonomen warnen: Die Entwick­lung wird zur Gefahr für die Demokratie und den Wohlstand unseres Landes.D.J.