26.04.2024

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08.02.19 / Zeitzeugen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 06-19 vom 08. Februar 2019

Zeitzeugen

Marcel Fratzscher – Der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung hält wenig von der Mietpreisbremse, sondern setzt auf den Wohnungsbau durch Bund, Länder, Kommunen, Bauwirtschaft und private Investoren. Er nimmt an, dass die Wohnungspreise demnächst wieder sinken werden.

Michael Voigtländer – In einem 2007 vom Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft veröffentlichten Aufsatz sprach sich der Ökonom für weitere Verkäufe kommunaler Wohnungsbestände an in- und ausländische Investoren aus. Wegen der „Bedenken“ von Bürgern und Mietverbänden empfahl er ein Lösungspaket. Voigtländer ist heute Leiter des Kompetenzfelds Finanz- und Immobilienmärkte beim Institut der Deutschen Wirtschaft.

Volker Eichener – Laut dem Politikwissenschaftler und Wohnungsbauexperten an der Hochschule Düsseldorf ist die Wohnungsnot mit Ansage gekommen und einem Politikversagen geschuldet. Man sei zu lange von einer sinkenden Zahl der Haushalte ausgegangen. Auch habe der Staat das Bauen von Wohnungen durch Bau- und Umweltvorschriften sehr verteuert.

Steffen Wetzstein – Der Wissenschaftler forscht an der Universität Erfurt zur Krise des bezahlbaren Wohnens. Er rät, die Entwicklungen in anderen Ländern im Auge zu behalten. Ein Extrembeispiel sei Auckland in Neuseeland, wo reiche Chinesen ihr Kapitalvermögen in Wohnimmobilien geparkt haben. Immer mehr Einwohner, selbst die mit Arbeitseinkommen, müssten infolge der Mietenexplosion im eigenen Auto übernachten. Das Elend sei eine Folge von reduziertem sozialen Wohnungsbau und einem der Spekulation und Marktlogik ausgesetzten Wohnsystem.

Kai Bussmann – Der Juraprofessor an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg schrieb 2015 im Auftrag des Finanzministeriums eine Studie über Geldwäsche in Deutschland. Darin bestätigte er, was internationale Studien bereits aufgedeckt hatten, dass der deutsche Immobilienmarkt einer der attraktivsten Anlageplätze für Schwarzgeld ist.