29.03.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
15.02.19 / MELDUNGEN

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 07-19 vom 15. Februar 2019

MELDUNGEN

Deutsche ziehen sich zurück

Moskau – Seit Verhängung der Sanktionen des Westens gegen Russland im Jahr 2014 haben bereits 1300 deutsche Firmen Russland verlassen, wie der Vorsitzende des Ostausschusses der deutschen Wirtschaft, Wolfgang Büchele, bekannt gab. Vor fünf Jahren seien noch zirka 6000 deutsche Firmen mit deutschem Kapital auf dem russischen Markt tätig gewesen, Ende 2018 sei ihre Zahl jedoch auf 4700 gesunken, wobei die maßgeblichen Hauptakteure geblieben seien. Büchele sagte, niemand sei da-ran interessiert, den russischen Markt zu verlassen, aber da neue Sanktionen seitens der USA drohten, sei den Firmen, die Russland nun den Rücken gekehrt haben, ihre Zukunft zu unsicher geworden. Mitte Januar hatte Büchele den Schaden, welcher der deutschen Wirtschaft durch die Anti-Russland-Sanktionen bereits entstanden sind, auf 100 Milliarden Euro beziffert. Er forderte deutsche Firmen auf, die Zusammenarbeit mit Russland auch zukünftig fortzusetzen. MRK





Mehr Geld für Hitler-Haus

Ried – Das Landesgericht Ried im Innkreis hat die Republik Österreich dazu verurteilt, der ehemaligen Eigentümerin von Adolf Hitlers Geburtshaus im oberösterreichischen Braunau am Inn 1,5 Millionen Euro Entschädigung zu zahlen. Das österreichische Parlament hatte Ende 2016 eigens ein Gesetz verabschiedet, um die Eigentümerin enteignen zu können. Als Entschädigung zahlte der Staat lediglich 310000 Euro, wogegen die Enteignete klagte. Ein vom Gericht in Auftrag gegebenes Gutachten legte den Wert der Immobilie nun deutlich höher fest. Das Gebäude, in dem Adolf Hitler für eine kurze Zeit seiner Kindheit mit seinen Eltern im zweiten Stockwerk zur Miete lebte, hat eine Jahrhunderte zurückreichende, für den Ort bedeutsame Geschichte und besticht durch seine hübsche Außenfassade aus dem 18. Jahrhundert, weshalb es als „Biedermeierhaus im Kontext der Braunauer Altstadt“ unter Denkmalschutz steht. Nach dem „Anschluss“ Österreichs wurde das Gebäude als „Geburtshaus des Führers“ unter Denkmalschutz gestellt und als NS-Schulungszentrum und Kunstausstellungsraum genutzt. Nach 1945 zunächst von den Besatzern beschlagnahmt, erhielt es die Familie der früheren Besitzer 1952 zurück. Ab 1972 war das Gebäude an den Staat vermietet, dem es nach Verwendungen als Berufsschule und Bank schließlich für längere Zeit als Behindertentagesstätte diente. Zuletzt konnte zwischen Eigentümerin und Mieter keine Einigung über eine für den Weiterbetrieb notwendige Renovierung erzielt werden, sodass das Gebäude trotz laufenden Mietvertrags ab 2011 leer stand. Verhandlungen über einen Verkauf an den Staat scheiterten ebenfalls. Nach der Enteignung wollte der Staat das Haus zunächst abreißen. Stattdessen wird es nun saniert und tiefgreifend architektonisch verändert, um „den Wiedererkennungswert und die Symbolkraft des Gebäudes dauerhaft zu unterbinden“. Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten soll es eine soziale Einrichtung beherbergen.J.H.