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15.02.19 / Der zügellose Hass auf Trump / Weltbekannte US-Künstler überbieten sich in giftigen Tiraden gegen ihren Präsidenten

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 07-19 vom 15. Februar 2019

Der zügellose Hass auf Trump
Weltbekannte US-Künstler überbieten sich in giftigen Tiraden gegen ihren Präsidenten
Wolfgang Kaufmann

Trump sei ein Schwein und ein Nazi und habe natürlich auch einen winzigen Penis, höhnte der Mitbegründer der populären britischen Rock-Band Pink Floyd, Roger Waters, während seiner Abschiedstournee im vorigen Jahr. Damit reihte sich die gealterte Musiklegende in die Phalanx all jener Künstler ein, welche seit Jahren Gift und Galle gegen den 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten speien. Donald Trump gilt insbesondere innerhalb der linksliberalen Pop-Art-, Hollywood- und Musikszene der USA als das personifizierte Böse.

Aus diesem Grunde hagelt es immer wieder Beleidigungen der primitivsten Art, die an der Kinderstube und teilweise auch am Geisteszustand der Absender zweifeln lassen. So schuf der bekannte New Yorker Straßenkünstler Adam Lucas alias „Hanksy“ ein später in unzähligen Varianten verbreitetes Graffiti, das einen von Schmeißfliegen umschwärmten großen brauen Haufen mit den Gesichtszügen und der Frisur Donald Trumps zeigte.

Das ist jedoch noch gar nichts gegen die Ausfälle der beiden Schauspiel-Größen Mickey Rourke und Robert De Niro. Der Erstere phantasierte öffentlich davon, Trump mit einem Baseballschläger zu verprügeln, und fügte abschließend hinzu, der Präsident, dieses „schlaffe, fette Stück Scheiße“, möge ihn am „Schwanz lutschen“. 

Auf dem gleichen Niveau pöbelte der zweifache Oscar-Preisträger De Niro kurz vor der Wahl Trumps in einem Video, dass unter anderem vom US-Fernsehsender Fox News ausgestrahlt wurde: „Er ist so dumm. Er ist ein Hund, ein Schwein, ein Meister des Scheißdrecks. Er zahlt seine Steuern nicht, er ist eine nationale Katastrophe … Ich würde ihm gerne in die Fresse hauen.“ 

Dass das kein einmaliger Ausrutscher war, bewies der Schauspieler bei der Verleihung der 72. Tony Awards im Juni vorigen Jahres. Nun brüllte er: „Es lautet nicht länger: Weg mit Trump! Es heißt: Fuck Trump!“ in den Saal, was das Publikum in der New Yorker Radio City Music Hall mit stehenden Ovationen quittierte.

Doch es geht noch schlimmer. Das demonstrierte die Sängerin Madonna kurz nach der Amtseinführung Trumps, als sie auf einer Protestkundgebung beim  „Women’s March“ in Washington vor 500000 Teilnehmern laut darüber philosophierte, „wie es wäre, das Weiße Haus in die Luft zu sprengen“. 

Und auch an ganz direkten Mordphantasien in Bezug auf die Person des Präsidenten fehlt es nicht. Im Video zu seinem Song „Bad, bad, not good“ zielte der zum „Gangster Rapper“ hochgejubelte vorbestrafte Drogenhändler Calvin Cordozar Broadus alias Snoop Dogg im März 2017 mit einer Pistole auf den Kopf des Trump-Doppelgängers „Ronald Klump“ – und drückte ab. 

Gleichermaßen deutlich wurde der ebenfalls höchst populäre Filmstar Johnny Depp, bekannt aus Filmen wie „Fluch der Karibik“. Dieser fragte im Sommer 2017 beim englischen Glastonbury-Festival für Musik und Darstellende Kunst die anwesenden 1500 Zuschauer: „Wie lange ist es her, dass ein Schauspieler einen Präsidenten ermordet hat?“ Um dann unter dem zustimmenden Gejohle der Menge hinzuzufügen: „Es ist schon eine Weile her, und vielleicht ist es wieder an der Zeit.“ Depp tat dies später als schlechten Scherz ab, aber die Anspielung auf die Erschießung des US-Präsidenten Abraham Lincoln durch den Schauspieler John Wilkes Booth im Jahre 1865 spricht für sich.

Nach dem Motiv für derartige Tiraden gefragt, äußern die Künstler zumeist, ihnen gehe es darum, ein „deutliches Zeichen“ gegen Trumps „Hass“ zu setzen. Vermeintlichen Hass durch offenen, tatsächlichen Hass zu neutralisieren, hat aber noch nie besonders gut funktioniert.