19.04.2024

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15.02.19 / Ereignisse einer Nacht

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 07-19 vom 15. Februar 2019

Ereignisse einer Nacht
Wolfgang Kaufmann

Ende 1918/Anfang 1919 kollabierten sowohl die Monarchie als auch das gesamte politisch-kulturelle System des deutschen Kaiserreichs in einem Strudel aus Revolution, Gewalt und Chaos. Gleichzeitig wurde das Fundament für die Weimarer Republik und den Nationalsozialismus gelegt. Ein Markstein auf diesem Weg war die Nacht vom 7. zum 8. November 1918, in der König Ludwig III. von Bayern aus München floh und der sozialdemokratische Politiker Kurt Eisner den „Freien Volksstaat“ proklamierte. Diese Ereignisse inspirierten den Historiker Michael Appel zu seinem Buch „Die letzte Nacht der Monarchie“.

Darin werden die damaligen Ereignisse aus der Sicht ganz unterschiedlicher Zeitzeugen vom konservativen Gymnasialprofessor bis hin zum revolutionär gestimmten Schriftsteller beschrieben. Wer glaubt, die Deutschen wären zu keinen radikalen Umstürzen fähig, dem sei die Lektüre des Werkes nahegelegt. Wenn der Tag gekommen ist und die politischen Leidenschaften überschwappen, kann sich in kürzester Zeit fast alles ändern. Und das gilt nicht nur für 1918/19.

Michael Appel: „Die letzte Nacht der Monarchie. Wie Revolution und Räterepublik in München Adolf Hitler hervorbrachten“, dtv, München 2018, gebunden, 384 Seiten, 28 Euro