25.04.2024

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15.02.19 / MELDUNGEN / ZUR PERSON

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 07-19 vom 15. Februar 2019

MELDUNGEN / ZUR PERSON

Deutsche am unzufriedensten

Berlin – Laut einer Umfrage des Unternehmens Peakon in den USA, Großbritannien, Skandinavien und Deutschland sind deutsche Angestellte besonders unzufrieden mit ihrem Arbeitsplatz. Nur 32 Prozent würden ihr Unternehmen als Arbeitgeber weiterempfehlen. In den USA sind es 42, in Skandinavien 37 und in Großbritannien 43 Prozent. Auch in anderen Bereichen wie der Bezahlung oder der Identifikation mit der Firma liegt Deutschland teilweise auf dem letzten Platz. H.H.





Für Wahrheit abgestraft

Brüssel – Die flämische Umweltministerin Joke Schauvliege musste zurücktreten, weil sie mutmaßliche Erkenntnisse aus Geheimdienstkreisen verbreitete, wonach die Schüler-„Klimademos“ nicht spontan stattfinden. Vielmehr seien sie gesteuert. Diese mögliche Enthüllung hat eine solche Empörung ausgelöst, dass die populäre Christdemokratin abgedankt hat.  H.H.





Konservativ und tolerant

Der kantige Konservative Jörg Schönbohm, der nach erfolgreicher militärischer Laufbahn in die Politik gewechselt war, konnte sich vieles leisten. Von deutscher „Leitkultur“ sprach er und davon, dass „wir nur als eine geeinte und selbstbewusste Nation bestehen können“. Das ideelle „Tafelsilber“ seiner Partei, der CDU, die er nach links driften sah, wollte er gewahrt wissen.

Schönbohm wies darauf hin, dass das KZ Sachsenhausen nicht nur ein nationalsozialistisches Lager war, sondern von den Sowjets später ebenfalls als Lager geführt wurde. Als brandenburgischer Innenminister ging er konsequent gegen Extremismus vor. Seine Vizepräsidentschaft des Studienzentrums Weikersheim verteidigte er selbstbewusst. Das schnelle „Du“ war nicht seine Sache. Daran, dass die deutschen Ostgebiete „über Jahrhunderte Teil des deutschen Kulturraums waren“, wuss­te er zu erinnern. Für die klassische Ehe sprach er sich aus, programmatische Betonung des Respekts vor anderen Lebensentwürfen hielt er für überflüssig, „weil das selbstverständlich ist. Das entspricht dem Toleranzbegriff.“

Die Mark Brandenburg bezeichnete er als seine Heimat. 1937 in Neu Golm geboren, kam er 1945 mit seiner Familie nach Westdeutschland. In der Bundeswehr stieg er bis zum Generalleutnant auf. Nach der Vereinigung oblag es ihm, die NVA in die Bundeswehr zu integrieren. Leitend war der Grundsatz, „wir kommen als Deutsche zu Deutschen, wir kommen als Kameraden zu Kameraden“. Staatssekretär auf der Hardthöhe wurde er, 1996 Berliner Innensenator und 1999 Innenminister von Brandenburg. Verteidigungsminister wäre er gern geworden, was bei Merkel kaum möglich war. Am 7. Februar ist Jörg Schönbohm mit 81 Jahren gestorben. Erik Lommatzsch