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22.02.19 / Jan Heitmann: / Nicht nur Opfer

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 08-19 vom 22. Februar 2019

Jan Heitmann:
Nicht nur Opfer

Polen hat das Treffen der sogenannten Visegrad-Gruppe in Jerusalem boykottiert. In einem theatralischen Auftritt begründete Premierminister Mateusz Morawiecki diesen Schritt, indem er dem israelischen Außenminister Israel Katz „rassistische, und vollkommen unannehmbare“ Äußerungen vorwarf. Dabei hatte Katz nichts als die historische Wahrheit ausgesprochen, als er im israelischen Fernsehen sagte, es habe „viele Polen“ gegeben, die „mit den Nazis kollaboriert haben“. Katz, der selbst ein Sohn von Holocaust-Überlebenden ist, verwies zudem auf eine Aussage des ehemaligen Ministerpräsidenten Izchak Schamir: „Die Polen haben Antisemitismus mit der Muttermilch aufgesogen.“ Dazu muss man wissen, dass Schamirs Vater während der deutschen Besetzung Polens in seinem Heimatort Ruschany Zuflucht vor der Deportation ins Vernichtungslager gesucht hatte und von den Dorfbewohnern zu Tode gesteinigt wurde. 

Tatsächlich gibt es viele Beispiele für durch Polen verübte antisemitische Gewalttaten. So das Pogrom in Jedwabne. Es waren polnische Täter, die am 10. Juli 1941 rund 400 Juden niedermetzelten, nicht die Deutschen, wie es die polnische Geschichtschreibung jahrzehntelang behauptete. Heute ist der Ort Sinnbild des zerbrochenen Narrativs, dass die Polen im Zweiten Weltkrieg ausschließlich Opfer und Helden des Widerstands waren. Irgendwann wird das auch der sturste polnische Nationalist einsehen müssen. Da helfen weder das sogenannte Holocaust-Gesetz, das eine Strafe für all jene vorsieht, die dem polnischen Volk oder Staat eine Mitverantwortung für vom NS-Regime während des Zweiten Weltkrieges in Polen begangenen Verbrechen zuschreiben, noch politische Eklats.