Minsk sucht US-Unterstützung
Minsk – Da Russland an Weißrussland verbilligtes Öl nur noch gegen eine tiefere Intergration beider Länder liefern will, spricht der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko von einer Bedrohung der Souveränität des Landes und zieht Vergleiche zur Ukraine. Lukaschenko hofft auf Unterstützung aus dem Westen. Neben Krediten und Investitionen strebt er besonders eine militärisch-diplomatische Zusammenarbeit mit den USA an, um ein Gegengewicht gegen die angebliche russische Bedrohung zu bilden. Minsk erhält 3,9 Millionen Dollar aus dem USAID-Programm, das jüngst bis 2022 verlängert wurde. Moskau zahlt Minsk umgerechnet nur 1,3 Millionen Euro Hilfe. MRK
Schauspieler bald Präsident?
Kiew – In den Meinungsumfragen zur Präsidentenwahl in der Ukraine führt der Schauspieler Wladimir Selenskij deutlich vor seinen Mitbewerbern Petro Poroschenko und Julia Timoschenko. So sieht ihn das Meinungsforschungsinstitut Rasumkow-Zentrum mit 23 Pro- zent klar vor Amtsinhaber Poroschenko mit 16,4 Prozent und der „Gasprinzessin“ Timoschenko mit 15,7 Prozent. Selenskij ist ein russischsprachiger Jude und gehört damit einer im Lande historisch belasteten Bevölkerungsgruppe an, die seit dem Zerfall der Sowjetunion zwar regelmäßig die Ministerpräsidenten stellte, sich aber bisher bei der Kandidatur um das höchste Amt im Staate sehr zurückgehalten hatte. Bekannt wurde Selenskij als Darsteller in einer seit 2015 ausgestrahlten Serie über einen jungen Geschichtslehrer, der nach der Massenverbreitung seines Protests gegen die im Lande grassierende Korruption mittels eines Videos im Internet zum Präsidenten der Ukraine aufsteigt.T.W.W.