27.04.2024

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01.03.19 / Zeitzeugen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 09-19 vom 01. März 2019

Zeitzeugen

Evo Morales – Der seit Januar 2006 amtierende bolivianische Präsident, der jetzt eine vierte Amtszeit anstrebt, obwohl die Verfassung seines Landes das eigentlich verbietet, setzt überaus große Hoffnungen in die Lithium-Vorkommen am Salzsee Salar de Uyuni: „Lithium ist das neue Erdgas.“ Mit den Milliardeneinnahmen aus der Förderung des Rohstoffes war es Morales in den zurückliegenden Jahren gelungen, die breite bolivianische Unterschicht mit allerlei sozialen Wohltaten ruhigzustellen.

Johan August Arfwedson – Bei der Analyse diverser Mineralienfunde von der Insel Utö entdeckte der schwedische Chemiker 1817 ein fremdes Element, das er zunächst „Lithion“ (von griechisch „Lithos“, zu Deutsch „Stein“) nannte. Für die Entdeckung erhielt er 1841 die Goldmedaille der schwedischen Akademie der Wissenschaften.

Peter Buchholz – Angesichts der Tatsache, dass es nur relativ wenige Unternehmen auf der Welt gibt, die größere Mengen von Lithium abbauen, äußerte der Leiter der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) im Sommer 2017 im Interview mit der „Welt“: „Wer den globalen Öl-Markt mit der OPEC als Kartell für konzentriert hält, der hat sich noch nicht mit Märkten wie dem für Lithium beschäftigt.“

Juliana Ströbele-Gregor – Nach Ansicht der Berliner Ethnologin und Ehefrau des Grünen-Politikers Hans-Christian Ströbele werde der Lithium-Abbau an den Salzseen in Südamerika bald zu großen ökologischen und sozialen Problemen führen: „Besonders besorgniserregend ist die Wasser- und Bodenkontaminierung sowie die Verknappung von Wasser. Es fehlt schon jetzt eine nachhaltige Wasserversorgung und Abwasserbehandlung.“

Lars-Peter Häfele – Für den Geschäftsführer der Unternehmensberatung Inverto steht fest, dass die Beschaffung von Spezialrohstoffen wie Lithium, Kobalt und Seltene Erden derzeit ganz erheblichen Risiken unterliege. Das sei im Übrigen auch die Meinung vieler Unternehmensführer in der Autobranche, die den Rohstoffnachschub mittlerweile für deutlich problematischer hielten als den Absatz ihrer Produkte.