25.04.2024

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01.03.19 / Wieder Ärger bei der Polizei / Berlin: Dauerproblem Polizeiakademie schwelt weiter

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 09-19 vom 01. März 2019

Wieder Ärger bei der Polizei
Berlin: Dauerproblem Polizeiakademie schwelt weiter

Berlins Polizeinachwuchs kommt nicht aus den Schlagzeilen. In den Morgenstunden des 16. Februar verursachte ein 26-jähriger Polizeianwärter in Berlin-Reinickendorf einen Unfall und versuchte zu flüchten. Gegenüber eintreffenden Einsatzkräften reagierte er äußerst aggressiv, leistete Widerstand. Zwei Beamte erlitten bei der Auseinandersetzung mit dem Mann leichte Verletzungen. Da offenbar auch der Verdacht auf Trunkenheit bestand, wurde eine Blutentnahme angeordnet. 

Bereits im Januar soll ein Auszubildender der Berliner Polizei­akademie angetrunken und ohne Führerschein mit einem unversicherten Auto durch Berlin gefahren sein. Ein anderer Polizeischüler hatte sich im Dezember vergangenen Jahres eine Strafanzeige eingehandelt. Er hatte in einem Internetvideo erklärt, wie er eine große Kaffeehaus-Kette um Einnahmen betrügt. 

An der Akademie werden derzeit rund 2500 Nachwuchspolizisten ausgebildet. In den vergangenen Monaten gab es immer wieder Berichte über Probleme mit der Disziplin von Polizeischülern, schlechte Prüfungsergebnisse und sogar schlechte Deutschkenntnisse bei einem Teil des Polizeinachwuchses. Akademie-Leiterin Tanja Knapp kündigte im November mehr Deutschunterricht für die Polizeischüler an.

Tatsächlich prägen zunehmend Beamte mit ausländischen Wurzeln das Bild der Berliner Polizei. Im mittleren Polizeidienst liegt der Anteil von Polizeischülern und Polizisten, die einen Immigrationshintergrund haben, bei mehr als 40 Prozent. Beim jüngsten Ausbildungsjahrgang der Polizeiakademie ist der Anteil sogar auf 45 Prozent gestiegen. 

In der Abendshow des Senders RBB äußerte sich Thomas Wüppesahl von der Bundesarbeitsgemeinschaft kritischer Polizistinnen und Polizisten skeptisch zum Zustand der Polizei in der deutschen Hauptstadt. Wüppesahl sprach unter anderem auch davon, dass es „Informationslinien“ von Polizeibeamten zu Mitgliedern arabischer Clans gäbe. Da seien familiäre Beziehungen „bedeutsamer als die des Rechtsstaats“. Der ehemalige Polizist ging auch auf die Ausbildung und die Personalauswahl in Berlin ein. 

Laut Wüppesahl sind die Anforderungen an den Nachwuchs massiv heruntergeschraubt worden, „Viele derjenigen, die jetzt zu Polizeibeamten und -beamtinnen ausgebildet werden, wären vor 20 oder 30 Jahren nicht angenommen worden.“  N.H.