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08.03.19 / Späte Liebe / Picassos Frau im Museum Barberini

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 10-19 vom 08. März 2019

Späte Liebe
Picassos Frau im Museum Barberini
H. Tews

An seiner Frau Jacqueline konnte sich Pablo Picasso offenbar nicht sattsehen. In den letzten zwei Jahrzehnten seines Lebens hat der spanische Maler von seiner Frau mehr Bildnisse geschaffen als je zuvor von einem anderen Modell. In der Ausstellung „Picasso. Das späte Werk“, die am 9. März im Potsdamer Museum Barberini für das Publikum eröffnet wird, dreht sich folgerichtig alles um diese Schönheit und präsentiert Porträts, die bis auf wenige Ausnahmen erstmals in Deutschland zu sehen sind.

Für die Ausstellung trennte sich Catherine Hutin, Tochter Jacqueline Picassos, von 136 Arbeiten, die sich in der von ihr als Erbin verwalteten Sammlung ihrer Mutter  befinden. Diese erhielt nach Picassos Tod einen bedeutenden Teil seines Œuvres, als es unter den Erben aufgeteilt wurde. Für das neue Picasso-Museum in Paris wählte der französische Staat aus Picassos Nachlass Werke aus allen Phasen und Techniken aus. Die kanonisierten Phasen des Gesamtwerks nahmen dabei den größten Raum ein. 

Das späte Werk Picassos hat sich deshalb in Anzahl und Qualität bis heute am besten in den Sammlungen der Familie erhalten – so auch in der Sammlung Jacqueline Picasso. In dieser Sammlung befinden sich weithin be­kannte Werke, die bislang kaum im Original zu sehen waren. Während die Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen und Keramiken, die nach seinem Tod in Staatsbesitz übergingen und seit 1985 im Pariser Musée Picasso der Öffentlichkeit zugänglich sind, blieben weite Teile des Schatzes, den die Ateliers bargen, im Besitz der Familie.

Während Picassos Werk in seinen früheren Phasen stilistisch deutlich unterschieden war – sodass sich die Blaue von der Rosa Periode, der die Form sprengende Kubismus vom geschlossenen Kontur des Neoklassizismus ab­hebt –, bilden die Stile in Picassos spätem Werk eine Synthese. 

Picassos Werk der letzten beiden Lebensjahrzehnte hält Rück­schau. Revisionen des eigenen Werks nehmen bekannte Themen auf und erneuern sie. Doch ge­schieht dies vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen und vielfach im Dialog mit künstlerischen Werken – von den Alten Meistern bis zur Pop Art. In dieser Zu­sammenstellung wird man daher so schnell keine ähnliche Picasso-Schau erleben.


Die Ausstellung im Museum Barberini läuft bis 16. Juni, geöffnet täglich außer dienstags von 10 bis 19 Uhr, Eintritt: 14 Euro. Online-Zeitfenster-Karten im Internet: www.museum-barberini.com