20.04.2024

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08.03.19 / Begegnung im »Kuhländchen«

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 10-19 vom 08. März 2019

Begegnung im »Kuhländchen«
Gerolf Fritsche

Hans Mirtes lädt zu einem Streifzug durch Geschichte und Gegenwart in Deutschland und in der Tschechischen Republik  ein. Eingangs gibt er Gerd Schultze-Rhonhof ein Forum zum „Tschechisch-Deutschen Drama 1919– 1938“. Als Historiker und unabhängiger deutscher Experte ist er prädestiniert für eine weitere Expertise. Er behandelt weiter kompetent das Thema „Deutschlands falsches Geschichtsbild“, das 2019 aktueller nicht sein könnte. Konrad Badenheuer schließt sich an mit seinem untermauerten Standpunkt „Lautlos abgewickelt – die Vertriebenen als Opfer deutscher Geschichtspolitik“ und gibt damit eine einzigartige Zusammenfassung über das, was in den letzten Jahren in diesem Land schief gelaufen ist.

Mirtes lässt nicht nur Historiker zu Wort kommen, sondern kennt auch Gerhild Drescher. Die weiß wiederum, dass in der Niederen Tatra der Slowakei das Dorf Metzenseifen liegt, in dem es einigen Karpartendeutschen 1946 gelungen ist, der Vertreibung zu entgehen. 

Immer weniger Deutsche wissen, was das Kuhländchen ist. In Gießen gibt es 2019 allerdings 15 junge Leute mehr, für die das ein Begriff ist. Sie sind mit ihrem Fachlehrer auf Vorschlag von Studiendirektor a.D. Eckhard Scheld in den Osten der Tschechischen Republik zu einer Begegnung mit tschechischen Schülern gefahren. Im Buch ist zu erfahren, wie interessant das Kuhländchen dadurch heute noch ist. 

Bei der Fülle, die das Buch präsentiert, erscheint zunächst kaum glaublich, dass weitere Themen im Mittelpunkt stehen. Mirtes hat fünf bezeichnende Bilder zum Geschehen in Chemnitz ausgesucht und lässt sie von einschlägigen Experten kommentieren. Der Leser, der das Geschehen nur aus den deutschen Medien kennt, wird von dem Kenntnisgewinn überrascht sein. 

Hans Mirtes (Hg.): „Tatsachen, Meinungen, Standpunkte, Band XV, 2018“, Ortmaier Verlag, Frontenhausen 2019, broschiert, 116 Seiten, 15 Euro