25.04.2024

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08.03.19 / MELDUNGEN / ZUR PERSON

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 10-19 vom 08. März 2019

MELDUNGEN / ZUR PERSON

Frauenpower in Ministerien

Berlin – Der Anteil weiblicher Führungskräfte hat sich in den Bundesministerien seit 1998 von 18,1 auf 35 Prozent erhöht. Im Justizministerium sind rund 41 Prozent der Führungskräfte weiblich, im Bildungsministerium rund          46 Prozent und im Familienministerium rund 56 Prozent. Den nied­rigsten Anteil an Frauen in Führungspositionen haben das Auswärtige Amt mit rund 25 Prozent und das Finanzministerium mit 26 Prozent.J.H.





Reichsbürger ungefährlich

Berlin – Nach Erkenntnissen der Bundesregierung ist nur ein kleiner Teil der „Reichsbürger“ und „Selbstverwalter“ dem Rechtsextremismus zuzuordnen. Der Anteil belaufe sich auf rund 950 von geschätzt 19000 Personen, die der Szene angehören. Überschneidungen zwischen Rechtsextremisten und „Reichsbürgern“ seien gering, jene zwischen Rechtsextremisten und „Selbstverwaltern“ kaum feststellbar.J.H.





Kämpfer gegen weinerliche Welt 

Bloß nicht anecken – diese Maxime breitet sich in der glattgebügelten Öffentlichkeit immer mehr aus. Arnulf Baring war da ganz anders. Der Jurist und Politikprofessor kannte keine Berührungsängste mit kontroversen Themen oder umstrittenen Projekten und blieb trotzdem bis zu seinem Tod am 2. März ein von allen Seiten geschätzter Gesprächspartner.

Der in Dresden geborene Baring, der dort im Februar 1945 als Zwölfjähriger den Feuersturm überlebt hat, wusste um das Leid der Vertriebenen. Er unterstützte das vom Bund der Vertriebenen geplante Zentrum gegen Vertreibungen und machte auch keinen Bogen um die Vetriebenenverbände. Legendär war sein Auftritt im Mai 2014 als Festredner beim Deutschlandtreffen der Landsmannschaft Ostpreußen in Kassel, als er in freier Rede monierte, dass die Deutschen ein weinerliches Volk geworden seien. „Die Politische Korrektheit ist eine Pest, die unser Land vergiftet“, ließ er wissen. Das habe dazu geführt, dass nur noch Redensarten ausgetauscht würden, statt hart und sachlich zu debattieren.

Weil er keine Auseinandersetzung scheute, war Baring nach seiner Emeritierung von der FU Berlin Dauergast in den Talkshows, wo er auch mal Partei für Thilo Sarrazin ergriff. Beide sind Geächtete der Sozialdemokraten. Weil er für Hans-Dietrich Genscher beim Wahlkampf eintrat, wurde Baring nach 31-jähriger Mitgliedschaft aus der SPD ausgeschlossen. Kurz zuvor veröffentlichte er noch seinen Besteller „Machtwechsel“ über die Regierung Brandt und dessen Ostpolitik.

Seine klare, direkte Sprache, die keine akademischen Allüren enthielt, sondern komplexe Inhalte auf den Punkt brachte, wussten schon unzählige seiner Studenten zu schätzen. Seine streitbare Ader und seine Kunst zu polarisieren, um Widerspruch herauszufordern, werden in unserer „weinerlichen“ Welt fehlen.H. Tews