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15.03.19 / Kanonenfutter der Propaganda / Eine perfide Form des Kindesmissbrauchs: Wie Unmündige im politischen Kampf instrumentalisiert werden

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 11-19 vom 15. März 2019

Kanonenfutter der Propaganda
Eine perfide Form des Kindesmissbrauchs: Wie Unmündige im politischen Kampf instrumentalisiert werden
Wolfgang Kaufmann

Die junge Schwedin Greta Thunberg ist nur die Spitze des Eisbergs. Skrupellose Ideologen nutzen Unmündige gezielt aus, um ihre Forderungen gegen vernünftige Einwände anderer zu immunisieren – eine ebenso alte wie abscheuliche Taktik.

Freitag, 10 Uhr, vor der Freien Alternativschule Dresden auf der Stauffenbergallee: Zwei Streifenwagen fahren mit flackerndem Blaulicht vor. Jedoch nicht, weil die Polizei nach Übeltätern fahndet, sondern um ein paar Dutzend schwänzende Grundschüler zu ihrer Demonstration in die Innenstadt zu geleiten. Denn der Schule fernzubleiben ist heutzutage eine Tugend – sofern man damit dem Beispiel der minderjährigen schwedischen „Klimaschutzaktivistin“ Greta Thunberg folgt.

Thomas Krüger (SPD), sowohl Präsident des Deutschen Kinderhilfswerks als auch der Bundeszentrale für politische Bildung, sieht derlei Aktivitäten positiv. „Kinder in Deutschland sind so politisch wie noch nie“, freut sich der frühere DDR-Bürgerrechtler. Und dem müsse man Rechnung tragen, wie es beispielsweise Schleswig-Holstein tue, wo das Mitspracherecht von Kindern bei kommunalen Bauvorhaben inzwischen gesetzlich verbrieft sei. 

Damit scheint hierzulande nun langsam, aber sicher das Realität zu werden, was der Sänger Herbert Grönemeyer schon 1986 mit schnarrender Stimme forderte: „Gebt den Kindern das Kommando; sie berechnen nicht, was sie tun; die Welt gehört in Kinderhände; … Kinder an die Macht!“ Allerdings irrt Krüger, wenn er zugleich meint, die wachsende Politisierung der Kinder resultiere aus dem Gebrauch von Smartphones und Computern sowie dem Aufwachsen im städtischen Raum, in dem es reichlich Armut und Integrationsprobleme gebe.

Vielmehr werden die Minderjährigen in aller Regel von Erwachsenen instrumentalisiert, welche sich davon Vorteile versprechen. Das gilt nicht nur für die „Klimaretter“ von Dresden, sondern auch für zahllose andere Kinder in Vergangenheit und Gegenwart. 

Im Mittelalter schob man diese vor, um der Kreuzzugs-Idee größere moralische Legitimation zu verleihen, und später spannten vor allem Diktaturen Kinder für ihre Zwecke ein. Letzteres passierte in Stalins „Sowjetparadies“ genauso wie im Dritten Reich, der Deutschen Demokratischen Republik oder Maos China: Fröhlich-naive Kinder und Jugendliche sollten dem System ein „menschliches Antlitz“ verleihen – oder aber Erwachsene denunzieren und malträtieren, die nicht auf der ideologischen Linie lagen. 

Im „ersten Arbeiter-und-Bauern-Staat auf deutschem Boden“ stiegen sie der älteren Generation gelegentlich sogar aufs Dach, um Antennen herunterzureißen, die dem Empfang des Fernsehens der „Imperialisten“ im Westen dienten.

Heute gilt der Konsum der Programme von ARD und ZDF hingegen als staatstragende Handlung, aber dafür gibt es nun neue angebliche Feinde der Demokratie wie die AfD. Aber auch auf die kann man Kinder hetzen. Das bewiesen kürzlich die „couragierten“ Erzieherinnen der Mannheimer Kindertagesstätte „Haus Vogelstang“: Als die AfD unweit der Einrichtung einen Informationsstand aufbaute, ließen sie einige ihrer Schutzbefohlenen im Alter von bis zu fünf Jahren ausschwärmen, die präventiv vorproduzierte Protestplakate schwenken „durften“. Darunter natürlich auch ein Kind mit Immigrationshintergrund, damit das „Gesicht zeigen“ besonders nachhaltige Wirkung entfaltet.

Noch übler ist freilich der Kindesmissbrauch in den Moscheen der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (Ditib) in Nordrhein-Westfalen, wo der Nachwuchs nicht nur Krieg gegen „Ungläubige“ und „Terroristen“ spielen, sondern auch gleich noch einen „schönen“ Märtyrertod simulieren darf. Vor diesem Hintergrund muss man unserer „Politiker-Elite“ fast dankbar dafür sein, dass sie ihre Sprösslinge zumeist nur als Wahlkampfhilfe oder zum Zwecke der Anbiederung bei „den Menschen da draußen“ benutzt. Andererseits ist natürlich restlos jede Form der Instrumentalisierung von Kindern widerlich und im Übrigen auch eine Abkehr vom gesunden Menschenverstand.

Kinder gelten schließlich nicht ohne Grund als unmündig: Ihnen fehlt noch grundlegendes Wissen über die Welt, und sie glauben nahezu alles, was ihnen die Erwachsenen einflüstern. Entwicklungspsychologen zufolge entwickeln Minderjährige deshalb eine „Heteronome Moral“, die dadurch geprägt ist, dass sie einerseits blind auf Autoritäten vertrauen, andererseits aber noch eine egozentrische Weltsicht haben und auch kaum zwischen Wunschvorstellungen und dem real Machbaren unterscheiden können.

Genau aus diesem Grund vermögen Kinder keine wirklich fundierten, wohlüberlegten Entscheidungen zu treffen oder gar politische Ansichten zu vertreten – und das weiß natürlich jeder, der irgendwie mit ihnen zu tun hat. Warum werden Unmündige dann aber immer wieder ins Spiel gebracht, wenn es um ernsthafte Themen geht? Um sie als Sprechpuppen von Lobbygruppen zu missbrauchen, deren Anführer gerne im Dunkeln bleiben wollen, wie das bei Greta Thunberg offensichtlich der Fall ist?

Das trifft einerseits zu, greift aber andererseits zu kurz. Der Vorteil einer Instrumentalisierung von Kindern besteht nämlich keineswegs nur darin, dass Erwachsene sich hinter ihnen verstecken können, sondern liegt vor allem auch in der Chance, jedwede politische Diskussion zu emotionalisieren. Was natürlich besonders dann hilfreich ist, wenn rationale Argumente fehlen oder die „bösen“ Fakten partout nicht zu den „guten“ Illusionen passen wollen. Wie beispielsweise in der Klima- und Asylfrage.

Bevor die dauergrimmig dreinschauende Greta zur Ikone der Gefühlsduseligen von heute wurde, füllte unter anderem der zweijährige syrische Junge Aylan Kurdi diese Rolle aus: Fotos vom Leichnam des angeblich auf der Flucht im Mittelmeer ertrunkenen Kindes gingen Anfang September 2015 um die Welt, obwohl die Umstände seines Todes mehr als mysteriös waren. Aber das interessierte kaum jemanden: Statt eines lebenden Kindes, das seine „Rechte“ einfordert, nun ein anklagend totes Kind! Eine ultimativere Waffe im Propagandakrieg gegen alle Einwanderungskritiker konnte es gar nicht geben. Und auch kein besseres Werkzeug zur moralischen Erpressung der noch Zögerlichen. 

So knickte der damalige britische Premier David Cameron, dessen Land bis dahin nur 216 angebliche syrische Kriegsflüchtlinge aufgenommen hatte, schlagartig ein: Das Vereinigte Königreich werde seine Haltung nun ändern, das heißt „Verantwortung übernehmen“. Und in Deutschland entfachte die „Bild“-Zeitung ihre Kampagne „Refugees welcome: Ist doch klar, wir helfen Flüchtlingen!“ 

Woraufhin dann wiederum Kinder ins Spiel kamen wie Pauline (10), welche eine syrische Altersgenossin mit Kleidung und Spielzeug beschenkte und sich nichts sehnlicher wünschte, als „dass sie bald in meine Klasse kommt“. Wenige Stunden später traf Bundeskanzlerin Angela Merkel dann ihre folgenschwere Entscheidung, die über die Balkanroute anrückenden und in Ungarn festsitzenden „Asylbewerber“ unkontrolliert nach Deutschland einreisen zu lassen. 

Derart emotional auf tatsächliches oder vermeintliches Leiden von Kindern zu reagieren, wo ein kühler Kopf zur Lösung der zugrundeliegenden Probleme vonnöten wäre, ist armselig und hilft den Minderjährigen nicht. Denn die brauchen starke verlässliche Erwachsene und keine rückgratlos-konfusen Weichlinge, welche ihnen beflissen nach dem Munde reden. Das dürfte auch die wahre Ursache für die Panikattacken von Greta Thunberg sein, deren Eltern kaum den Eindruck vermitteln, mit beiden Beinen im Leben zu stehen.

Aus all diesen Gründen empfehlen verantwortungsbewusste Kritiker, konsequent gegen die politische Instrumentalisierung von Kindern vorzugehen: Durch Entlarvung der Nutznießer beziehungsweise Hintermänner und rechtliche Schritte wegen Kindesmissbrauchs.