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15.03.19 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 11-19 vom 15. März 2019

Leserforum

Tod in der Ruine?

Zu: Ursula Karusseit (Nr. 6)

Zum Ableben der Schauspielerin Ursula Karusseit gibt es einige Fehler in diesem Artikel. Es muss nicht betont werden, dass Karusseit im ehemaligen „DDR-Regierungskrankenhaus“ in Berlin verstorben ist. Es hätte genügt, wenn man geschrieben hätte „in einem Berliner Krankenhaus“. Außerdem gibt es dieses Krankenhaus schon lange nicht mehr, es steht nur noch als Ruine. Dafür wurde ein Helios-Klinikum errichtet. Ich glaube wohl kaum, dass sie in einer Ruine verstorben ist.

Sie heiratete 1969 den Regisseur Benno Besson. In der nächsten Spalte steht, dass sie 1968 in zweiter Ehe Johannes Wegner geheiratet hat. Wie geht das? Ist sie auch noch Bigamistin gewesen? Es wäre ganz ratsam, wenn man so einen Artikel schreibt, dass man genaue Recherchen führt.

Außerdem finde ich es unverschämt, dass nach fast 30 Jahren deutscher Wiedervereinigung immer noch Ost und West voneinander getrennt werden. Wir werden im Osten Deutschlands immer noch als notwendiges Übel angesehen. Ich frage mich nur, wann das einmal ein Ende nimmt. 

Edeltraut Dietel, Berga





Mit Batterie-Autos reitet man ein totes Pferd

Zu: Steigende Gefahr eines Black­outs (Nr. 4)

Mit der Idee des Batterie-Elektroautos wird ein totes Pferd geritten. Grundsätzlich ist es schon so, dass in der Zukunft die Elektro-Mobilität vorherrschen wird. Aber nicht mit dem derzeitigen Konzept der E-Mobile mit einer Energiequelle namens Batterie. Diese in der dafür benötigten Menge sind teuer und schwer, zu leistungsschwach bei Kälte und Hitze und hauptsächlich umweltzerstörend. 

Allein der Wasserverbrauch bei der Gewinnung der Rohmaterialien ist in keiner Weise akzeptabel. Dass dem Kunden nicht bewusst ist, dass er die Batteriemiete jeden Monat bezahlen muss, auch wenn das Auto in der Garage steht und er in Urlaub ist oder das Auto abgemeldet ist, wird in der Werbung nicht erwähnt.

Die Zukunft liegt eindeutig beim Wasserstoff. Diese Lösung gibt es schon lange, und nur die Behinderung beim Ausbau der Tankstellen hat bisher die Durchsetzung verhindert. Mit der Brennstoffzelle wird ein Generator betrieben, der den benötigten Strom erzeugt. Ich verweise hier auf das Patent des Gerhard Bauer für eine Wasserstoffturbine.

Alternativ ist auch der Einsatz von Thorium denkbar. Besonders dann, wenn die Herstellung von großen Mengen Wasserstoff ein Problem wegen des Wirkungsgrades sein sollte. Also, es steht alles bereit, die deutsche Autoindustrie wieder zum Weltmarkführer zu machen und absolut umweltschonend mobil zu sein.

Peter Haag, Schillingstadt






Keine Manieren

Zu: Wie Barbaren unsere Umwelt erobern (Nr. 4)

Ich kann jeden Satz zur Verwahrlosung der Manieren zustimmen. Die Rücksichtslosigkeit, der Egoismus und die Aggression besonders hier in Berlin haben ein unerträgliches Ausmaß erreicht. Es wird viel von Mitmenschlichkeit gesprochen, doch das findet man nur in Ausnahmefällen. Fast täglich wird durch ungehobelte Umgangsart meine Menschenwürde verletzt.

Wolfgang Hornuff, Berlin






Reim auf Rente

Zu: Arbeiten bis zum Umfallen (Nr. 25/2018)

Erschaffen einst zu Bismarcks Zeiten, um des Alters Existenz zu bestreiten, des Volkes sozialen Frieden zu errichten, für alle beruflich’ und sozialen Schichten. 

Das System gegründet genial und stark, gemeiß’lt ward’s im Generationenvertrag: Jeder Mensch zahlt’ ein nach Maß, auf die Gesetzlich’ Rent’ war Verlass. 

Weit verbreitet in deutschen Landen, hat sie zwei Weltkrieg’ sicher überstanden. Die Reichsmark wurd’ abgeschafft, doch die Gesetzlich’ Rent’ blieb in Kraft. 

Sogar im Nachkriegs-Wirtschaftswunder ging die Gesetzlich’ Rent’ nicht gleich unter. Die Finanzierung erfolgte paritätisch, die Rent’ war sicher, aber nicht majestätisch. 

Plötzlich hat der Rechtsstaat leichtfertig vernichtet, was Generationen zuvor mühsam hab’n errichtet: Die sozial’ Sich’rung wurd’ skelettiert, das System fortlaufend perforiert. 

Früher war die Krankenversich’rung inbegriffen, auch diese Leistung wurd’ längst gestrichen. Der Krankenversich’rung Beiträg’ wurden aufgelastet, die Renten sogar mit Steuern noch belastet! 

Das Eintrittsalter wurd’ angehoben, die sozial’ Symmetrie leichtfertig verschoben. Was Du jetzt bekommst für Maloch’ und Fron, ist’s im Alter nicht blanker Hohn?

Für Rentner kommen karge Zeiten, wovon soll’n sie ihr’n Unterhalt bestreiten? Wovon soll’n sie künftig leben, oder müss’n sie im Alter ihr Fingerl heben?

Die Mieten klettern immer schneller, der Rentner Kaufkraft fällt in den Keller, wer jetzt die Miet’ nicht kann begleichen, muss der im Alter aus sein’ Wohnung weichen? 

Manch Rentner kriegt ‘nen Tritt in den Hintern, muss gar im „Sozialhotel“ überwintern. Justitia interessiert das alles wenig, „der Gesetzlich Versichert’ ist halt kein König!“ Wer im Berufsleben eifrig „riestert“, stellt bei Null Prozent Zins fest ganz verbiestert: Nur der Vertreter hat sein’ Tasch’n g’füllt, des Rechtsstaats Versprechen hab’n sich nicht erfüllt! 

Der Gesetzlich Versichert’ stemmt die Beiträg’ unter Qualen, der Beamt’ dagegen muss für sein’ Pension gar nix zahlen. 

Obendrein kriegt er noch Euro 1000 Ortszuschlag, manch Frauenrent’ mit Euro 800 dagegen bleibt äußerst karg. Wer das Alter erreicht ohn’ viel zu tun, erhält im Alter die „Sozial’ Grundsich’rung“. Ist diese Leistung auch noch mehr als die Schlecker-Frau kriegt an Rente zum Verzehr? 

Jetzt ist die Rente minimiert, die Auszahlung fast zum Almosen generiert. Vor 150 Jahr’n hatten wir’s doch schon: Kein Auskommen nach des Arbeitslebens Fron! 

Gerhard Hett, Neusäß 






Preußens Energie

Zu: Kraft und Licht des Fortschritts (Nr. 4)

Dieser Artikel über die Ent­wick­lung der Elektrizität in Ostpreußen gibt uns Einblick in die großartige preußische Wirtschaftsentwicklung, denn schon 1886/1890 wurden in Ostpreußen Wasser- und Stromkraftwerke errichtet, von denen heute noch profitiert wird. 

Nichts ist heute neu. Einseitige, hochgeschaukelte Projekte fallen tief. Man sollte die hochentwickelte Technik gegen ideologische Kleingeistigkeit nutzen, nur so ist ein realistisches Überleben möglich. Wir hätten von Preußen zu lernen. 

Günter Algner, Berlin






Unterlassene Hilfe

Zu: Der letzte Kampf des Schlachtschiffs „Bismarck“ (Nr. 5)

Das deutsch-britische Flottenabkommen war 1935. Nicht 1938. Und die Indienststellung der „Bismarck“ war am 24.8.1940. Unerwähnt blieb, dass die Briten (hier die „Dorsetshire“) nur 113 deutsche Seeleute retteten. Die „HMS Maori“ und die „Sachsenwald“ retteten fünf Überlebende. Die Briten ließen mindestens 800 Überlebende elendig ertrinken. Angeblich wegen deutscher U-Bootgefahr.

Markus Krämer, Allendorf






Galgen oder Kandelaber für die Sudentendeutschen

Zu: „Mit Rebellen verhandelt man nicht“ (Nr. 8)

Es ist außerordentlich verdienstvoll, dass der Autor mit seinem Beitrag der 54 sudetendeutschen Frauen, Männer und Kinder gedenkt, die am 4. März 1919 durch tschechoslowakisches Militär ermordet wurden. Das Selbstbestimmungsrecht, für das die Sudetendeutschen damals friedlich demonstrierten, verweigerte man ihnen allerdings. Gegen ihren Willen fanden sie sich in einen Staat hineingepresst, in dem sie von Anfang an unerwünscht waren. Denn die Tschechen hatten es nur auf die industriell hochentwickelten sudetendeutschen Gebiete abgesehen, während man die Sudetendeutschen möglichst schnell loswerden wollte. 

Bereits am 10. Januar 1919 schwadronierte Tomáš Masaryk, der erste Staatspräsident der 1918 gegründeten Tschechoslowakei, in einem Interview mit der französischen Zeitung „Le Matin“ von einer „sehr raschen Entgermanisierung“ der sudetendeutschen Gebiete. 

Die Katze völlig aus dem Sack ließ dann Edvard Benesch, tschechischer Außenminister und später Nachfolger Masaryks im Amt des Staatspräsidenten. Am 

29. Ok­tober 1920 tat er im „Ceske slovo“ kund, „dass den Deutschen kein Selbstbestimmungsrecht gegeben werden darf, dass sie sich besser an Galgen oder Kandelabern aufhängen mögen“.

Die Diskriminierung der Sudetendeutschen in der Tschechoslowakei geschah aber nicht nur mit Worten, sondern auch – und der 4. März 1919 ist hierfür ein herausragendes Datum – mit Taten. Im Gegensatz zu tschechischen Firmen erhielten sudetendeutsche Unternehmen kaum Staatsaufträge, sodass die Arbeitslosigkeit bei den Sudetendeutschen während der Weltwirtschaftskrise zu Beginn der 1930er Jahre besonders hoch war. Des Weiteren wurden sie unter anderem in der Schulpolitik, bei der Bodenreform sowie durch das Zweisprachigkeitsgesetz im öffentlichen Dienst benachteiligt.

Kurzum, die Tschechen taten alles, um die Sudetendeutschen dem neuen Staat Tschechoslowakei zu entfremden. Vor diesem Hintergrund ist es nur allzu verständlich, dass die Sudetendeutschen das zwischen Deutschland, Italien, Großbritannien und Frankreich ausgehandelte sogenannte Münchner Abkommen von 1938, mit dem die Abtrennung des Sudetenlandes von der Tschechoslowakei und seine Eingliederung in das Deutsche Reich beschlossen wurde, in ihrer überwiegenden Mehrheit begrüßten.

Der Jubel der Sudetendeutschen beim Einmarsch der reichsdeutschen Truppen galt allerdings weniger, wie immer wieder insinuiert wird, Hitler und den Nationalsozialisten, sondern war in erster Linie Ausdruck der Freude darüber, dem tschechischen Joch entronnen zu sein.

An dieser Stelle muss daran erinnert werden, dass die Bewohner des Saarlandes, das nach dem Ersten Weltkrieg gemäß dem Saarstatut des Versailler Vertrags auf 13 Jahre einer Völkerbundregierung unterstellt worden war, 1935 mit fast 91 Prozent für eine Rück­kehr in das Deutsche Reich stimmten. Während ihr „Jubel“  von 1938 den Sudetendeutschen bis auf heute vorgeworfen wird, ist das Bekenntnis der Saarländer zu Deutschland durch Wahlen im Jahre 1935 längst kein Thema mehr.

Dr. Walter Kreul, Germering






Auch bei einem EU-Austritt ohne Vertrag wird im Vereinigten Königreich kein Chaos ausbrechen

Zu: Europa brodelt (Nr. 51/52)

Das Parlament des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Nordirland hat mit überraschend großer Mehrheit das von der EU diktierte Abkommen über den Austritt Großbritanniens aus der Union abgelehnt, das von den deutschen Medien euphemistisch als „Mays Deal“ bezeichnet wurde. Wer sich über diesen Ausgang überrascht oder ungehalten zeigt, der hat die Zeichen an der Wand nicht wahrgenommen.

„Die Zollunion muss die Grundlage für die zukünftigen Beziehungen sein“ und „die Briten müssen ihre Regeln anpassen, aber die EU wird die komplette Kontrolle behalten“, so hat Sabine Weyand, die deutsche stellvertretende Verhandlungsführerin vonseiten der EU, sich laut „Times“ gegenüber den 27 Botschaftern der Europäischen Union in einem Memo (13.11.2018) geäußert.

Verärgert stellte Labour-Chef Jeremy Corbyn die rhetorische Frage, ob man dieses Zitat als „faire Zusammenfassung des Deals“ betrachten dürfe. Mindestens eine deutsche Zeitung hat dies als strategischen Fehler bezeichnet. Was Weyand passt, ist aber ist genau das, was viele Parlamentarier und viele britische Frauen und Männer in Großbritannien ablehnen, nämlich die Vorstellung, mittels des in Großbritannien verhassten sogenannten Backstops auf ewig an die EU gebunden zu sein, ohne die Möglichkeit zu haben, aus eigenem Entschluss aus der Zollunion austreten zu können, um – frei von EU-Fesseln – Freihandelsabkommen mit Drittstaaten aushandeln zu können.

Das britische Parlament soll – so das Diktat der EU – auch nicht mitentscheiden, ob der Back­stop überhaupt in Kraft treten soll. Es stößt in Großbritannien auch auf, dass die EU dem irischen Ministerpräsidenten bezüglich des Backstops de facto ein Vetorecht einräumt. Die Briten haben sehr gut zugehört und sich an frühere Zeiten erinnert, als Frau Weyand sich demonstrativ erleichtert geäußert hatte über die starke Verhandlungsposition der EU und die schwache Position der Briten.

Diese Einstellung gegenüber Großbritannien hat ihren Vorläufer: Auf dem CDU-Parteitag in Leipzig im November 2011 sagte der damalige CDU-Fraktionschef Volker Kauder: „Jetzt auf einmal wird in Europa deutsch gesprochen!“, und er fuhr fort: „Nur den eigenen Vorteil suchen zu wollen und nicht bereit sein, sich auch einzubringen – das kann nicht die Botschaft sein, die wir den Briten durchgehen lassen, meine Damen und Herren.“

Viele Briten werden durch solche Äußerungen, die entsprechende Einstellungen signalisieren, in ihrer historisch begründeten Sicht der Deutschen bestätigt: Die wollen in der EU das Sagen haben. Die Twitter-Meldung des damaligen Premierministers David Cameron vom 19. Februar 2016, er habe ein Abkommen ausgehandelt, das dem Vereinigten Königreich einen speziellen Status in der Europäischen Union gewährleisten solle, erinnert an die historische „Peace for our time“-Deklaration, die Großbritanniens Premierminister Neville Chamberlain am 30. September 1938 beim Münchner Abkommen bekannt gab – auf einer anderen Ebene der Auseinandersetzung, versteht sich.

Daher erstaunt mich der Entscheid des britischen Parlamentes in keiner Weise. Es wird bei einem Austritt ohne Vertrag nicht zum Chaos kommen. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat letzter Tage diesbezüglich beruhigt, die entsprechenden Gesetze und Maßnahmen seien vorbereitet. Der Brexit schädige Großbritannien auf Dauer wirtschaftlich – so wird landauf landab prophezeit, ja schon als Gewissheit verkündet, bevor der Brexit überhaupt vollzogen ist. Warten wir ab – ich bin überzeugt, dass nach kurzfristigen wirtschaftlichen Turbulenzen nach einem Brexit „im Chaos“ in neuer Art und Weise gelten wird: „Britannia, Britannia rule the waves“.

Jürg Walter Meyer, Leimen