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22.03.19 / Zerstören oder Ablenken? / Verschiedene Methoden zur Bekämpfung von »Killer-Asteroiden«

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 12-19 vom 22. März 2019

Zerstören oder Ablenken?
Verschiedene Methoden zur Bekämpfung von »Killer-Asteroiden«

Wissenschaftler haben inzwischen verschiedene Abwehrszenarien für den Fall erarbeitet, dass ein riesiger sogenannter Killer-Asteroid auf die Erde zurast. Dazu gehört auch eine Zerstörung des Asteroiden durch Kernwaffen wie im Science-Fiction-Film „Armageddon“. Allerdings könnten dann Bruchstücke des Himmelskörpers auf die Erde niederregnen und immensen Schaden anrichten. 

Eine bessere Methode wäre daher die Zündung von Nuklearsprengköpfen in der Nähe des Asteroiden mit dem Ziel, diesen nicht zu zerstören, sondern von seinem Kurs auf die Erde abzubringen. Dieses Ziel wird auch mit der Laserablation, auch Laserverdampfen genannt, verfolgt. Mit dem so bewirkten Abtragen von Oberflächenmaterial soll ebenfalls die Flugrichtung des Objekts verändert werden. 

Die NASA hatte zudem die Idee, „Gefährder“ mit einem Umfang von bis zu 500 Metern per Sonnensegel vom Kurs abzubringen. Eine weitere Alternative ist die Schwerkraftmethode. Wenn ein 20-Tonnen-Satellit längere Zeit in 150 Metern Abstand neben einem mittelgroßen Asteroiden mit Kurs Erde herfliegt, dann hätte dies eine für die Verhinderung eines Einschlags ausreichende Bahnänderung zur Folge.

Die ESA arbeitete ab 2005 an dem Projekt Don Quijote. Das sah einen massiven Einschlagsonde, einen sogenannten Impaktor, namens „Hidalgo“ vor, der wie die Lanze des Ritters aus dem Roman von Miguel de Cervantes auf den Himmelskörper auftrifft, um ihn abzulenken, was bei Objekten von bis zu einem Kilometer Durchmesser Erfolg verspräche. Nachdem die ESA Ende 2016 wegen Budgetkürzungen aus dem Projekt ausgestiegen ist, will die NASA den ersten entsprechenden Praxistest im Ok­tober 2022 durchführen. Dann soll die Sonde DART (Double Asteroid Redirection Test) mit sechs Kilometern pro Sekunde auf den 170 Meter messenden Asteroiden (65803) Didymos B treffen, während ihre Schwesternsonde AIM (Asteroid Impact Mission) die daraus resultierende Bahnabweichung ermittelt.

Voraussetzung für das Gelingen all dieser Verfahren in der Praxis ist eine hinreichend lange Vorwarnzeit, die jedoch nicht immer gegeben ist.W.K.