20.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
22.03.19 / Wir sind irr

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 12-19 vom 22. März 2019

Wir sind irr
Volker Wittmann

Der letzte Schrei von Politik und Medien heißt „Inklusion“. Das lateinische Wort für Einschluss verheißt körperlich und geistig Behinderten Teilhabe überall. Minister, Abgeordnete, Gemeinden und Einrichtungen aller Art wallen vor Einschlusseifer. Insbesondere sollen Demente wählen dürfen.

Wer den Bundestag daraufhin anschaut, gewinnt den Eindruck, dass die Mode wenig Neues bringt. Ein Teil der Besatzung arbeitet schon seit Jahren an der „Inklusion“ von zwei Dritteln der Menschheit. Wer „Asyl“ sagt, ist willkommen. Einschluss „anders Begabter“ hat hier offenbar Tradition.

Erwartungsgemäß gehen Grüne dabei voran. Ihrem Urgestein Joschka Fischer gelang keine Berufsausbildung. Dennoch brachte er es zu Vizekanzler und Außenminister. Man sieht, selbst in der Regierung wird niemand „diskriminiert“. Auch wer sonst nichts kann, gehört dazu.

Nach wie vor steht Leuten, die von Vorbildung fast unbelastet sind, bei der Joschka-Partei eine Laufbahn offen. Wenige Semester eines abgebrochenen Studiums, und schon reißen sich staatstragende Medien um ein Interview mit ihnen oder überhäufen sie mit Einladungen zu „Talk­shows“, weiland Gesprächsrunden.

Ob alle Wähler wirklich wissen, was sie tun, und bei wem sie ihr Kreuzchen machen? Welch ein hohes Maß an Diskriminierung liege allein in dieser Frage, könnten rührige Einschließer einwenden. Also Schwamm drüber.

In Bayern ist man schon einen Schritt weiter. Dort werden auch Leute eingeschlossen, die für Ausschluss sind, lateinisch „Exclusion“. In Schulen des Freistaats sind gesonderte Aborte für geschlechtlich „diverse“ Schüler vorgesehen. Ewiggestrige könnten argwöhnen, hier wisse die linke Hand nicht, was die rechte tut. Auch unter Seelenärzten gibt es noch verstockte, die von Bewusstseinsspaltung reden.

Die Kinder, die in einem unzeitgemäßen Sinn gesund und begabt sind, sollen sich jedenfalls bereichert fühlen. Man ermöglicht ihnen ihren Unterricht mit „anders Befähigten“ zu teilen. Dazu kommen „Traumatisierte“ aus der lü-ckenhaft beschulten Sahelzone, die erst die Landessprache lernen. Werfen solche Kameraden mal mit einem Stuhl nach Mitschülern oder Lehrern, wie zu hören ist, erfahren brave Pisa-Zöglinge viel über praktische „Inklusion“, wenn auch weniger über Rechnen und Schreiben.

So häufen sich die Stilblüten. Eine Sprachforscherin riet dem 

Ersten Fernsehen unlängst zum Preis von 120000 Euro den Wahlspruch: „Wir sind Ihr“. Dessen Sinn leuchtet herkömmlich Begabten nicht auf Anhieb ein. Doch eine Deutung liegt nunmehr nahe. Womöglich ist die Verfasserin durch „Inklusion“ zu ihrem Auftrag gekommen. Vielleicht meinte sie: Wir sind irr. Auch das sollte man nicht ausschließen.