29.03.2024

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22.03.19 / Hilfe bei Familienforschung / Vielleicht auch in Ihrer Bibliothek

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 12-19 vom 22. März 2019

Hilfe bei Familienforschung
Vielleicht auch in Ihrer Bibliothek

Die Familienforschung kann auf einen weiteren nützlichen Band des Deutschen Familienatlas zurückgreifen. Bei einem Preis von fast 300 Euro ist er eher nicht für den Privaterwerb geeignet. Band sieben ist ein Gesamtregister, herausgegeben von Konrad Kunze und Damaris Nübling, erschienen bei De Gruyter.

Die Familiennamen sind der einzige Bereich der europäischen Sprachen, welcher in seiner – sehr ausgeprägten – räumlichen Vielfalt noch höchst unzureichend erfasst ist. Noch sind die geschichtlich gewachsenen Namenlandschaften in erstaunlicher Stabilität erhalten. Sie werden im Bereich der Bundesrepublik Deutschland auf der Basis von Telefonanschlüssen anhand systematisch ermittelter und durch repräsentative Beispiele abgedeckter Themenkomplexe analysiert und die Ergebnisse in einem mehrbändigen Atlas mit mehr als 1000 kommentierten Karten dargestellt. Linguistischen Interessen wird durch einen grammatischen Teil (Graphematik, Phonematik, Syntagmatik der Namen) Rechnung getragen, kulturhistorischen durch einen lexikalischen Teil, der jeweils den spezifischen Aussagewert der fünf unterschiedlich motivierten Familiennamenklassen (aus Rufnamen, nach Herkunft, Wohnstätte, Beruf, körperlichen oder charakterlichen Merkmalen) berücksichtigt. 

Dadurch wird die Namensforschung erstmals auf ein tragfähiges Fundament rezenter Daten gestellt, das die Überprüfung alter und besonders die Entwick-lung neuer Fragestellungen ermöglicht; ferner wird – da Namen sich gegenüber anderen Sprachbereichen retardiert entwickeln – eine erstrangige Quelle für die Sprachgeschichte, insbesondere die Rekonstruktion gesprochener mittelalterlicher Dialekte erschlossen, schließlich ein hilfswissenschaftliches Instrument für Fächer von der Kirchen- und Sozialgeschichte über die Siedlungs- und Migrationsforschung bis zur Genetik bereitgestellt. 

Übersicht über das Gesamtwerk: Band 1: Graphematik/Phonologie der Familiennamen I: Vokalismus, Band 2: Graphema-tik/Phonologie der Familiennamen II: Konsonantismus, Band 3: Morphologie der Familiennamen, Band 4: Familiennamen nach Herkunft und Wohnstätte, Band 5: Familiennamen nach Beruf und Stand, Familiennamen nach körperlichen und charakterlichen Merkmalen, Band 6: Familiennamen nach Rufnamen und seit 2018 auch Band 7: Gesamtregister „Verzeichnisse, Register, Literatur“. Dieser letzte Band von Kathrin Dräger mit über 2000 kommentierten Karten erschließt erstmals den Familiennamenbestand der Bundesrepublik Deutschland nach statistischem Vorkommen und räumlicher Verbreitung. Linguistischen Interessen wird durch einen grammatischen Teil Rechnung getragen, kulturhistorischen Interessen durch einen lexikalischen Teil. Der Abschlussband 7 enthält ein Gesamtregister der rund 60000 im Deutschen Familienatlas (DFA) behandelten Familiennamen.PAZ