20.04.2024

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22.03.19 / Deutsch von außen gesehen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 12-19 vom 22. März 2019

Deutsch von außen gesehen
Silvia Friedrich

Es ist interessant, wenn jemand von außen unser Land und unsere Sprache betrachtet. Die Amerikanerin Dana Newman lebt seit ein paar Jahren in Deutschland und stellte fest, dass die deutsche Sprache für einen Nichtmuttersprachler voller Tücken steckt. In dem Buch „You go me on the cookie“, kann man teilhaben an dieser Neuentdeckung der eigenen Sprache. 

Die Autorin beschreibt ihren abenteuerlichen Weg, Deutsch zu lernen,  und nur ein völlig humorloser Mensch wird sich von den flüssigen, witzigen Beschreibungen nicht mitreißen lassen. „Warum benötigt eine Sprache drei Artikel?“, fragt sich die Autorin und erläutert ihren Kampf mit den tückischen grammatikalischen Regeln.

Es kommt schnell zu Fehldeutungen, die lustige Szenen nach sich ziehen, wenn man darüber keine Kenntnis hat. Ein „ß“ sieht für Amerikaner wie ein „B“ aus und die US-Bürger fragen sich, was dieser Buchstabe mitten in einem Wort zu bedeuten hat? Ein Ausflug hat nichts mit fliegen zu tun, ein Aufzug nichts mit einer Eisenbahn und der Feierabend selten etwas mit einer Party. Städte mit einem „Bad“ vor ihrem Namen, sind nicht „schlecht“ und Dialekte werfen alles im Deutschkurs Gelernte wieder über den Haufen. Verwirrend wird es, wenn es um deutsche Sprichwörter geht. Die „beleidigte Leberwurst“ oder „belegte Zimmer“ haben rein gar nichts mit Nahrungsaufnahme zu tun. 

Es macht Spaß, Newman durch das deutsche Sprachwirrwarr zu folgen. Amüsant und sehr unterhaltsam liest sich das Buch fast in einem Rutsch.

Dana Newman: „You go me on the cookie! Learning Deutsch – mein abenteuerlicher Weg“, Goldmann Verlag, München 2019, Taschenbuch, 208 Seiten,   10 Euro