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29.03.19 / Immigration statt Einsparen / SVR schlägt Einwanderung gegen zu viele Studienplätze vor

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 13-19 vom 29. März 2019

Immigration statt Einsparen
SVR schlägt Einwanderung gegen zu viele Studienplätze vor
Peter Entinger

Der demografische Wandel macht auch vor den deutschen Hochschulen nicht halt. Eine Studie empfiehlt nun, verstärkt um ausländische Studenten zu werben.

In Deutschland studieren derzeit mehr Menschen als jemals zuvor. Aufgrund von niedrigen Geburtenzahlen und Abwanderung sinke allerdings an manchen Fachhochschulen und Universitäten bereits heute die Zahl der Studenten. Einigen dieser schrumpfenden Hochschulstandorte gelinge es aber, dieser Entwicklung durch die gezielte Anwerbung von ausländischen Studenten zumindest teilweise entgegenzuwirken. Dies ist eines der zentralen Resultate einer neuen Studie des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR). Das von dem Professoren Thomas K. Bauer geleitete Gremium geht auf eine Initiative der Stiftung Mercator und der Volkswagenstiftung zurück. Die Studie wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert.

Ein zentrales Problem ist es demnach, dass die Studenten ungleich verteilt seien: „Schon heute schrumpfen an 41 Standorten vornehmlich in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt die dort ansässigen Universitäten und Fachhochschulen. Auch im Westen Deutschlands, außerhalb der Ballungszentren, lässt sich das Phänomen beobachten und wird den Fachkräftemangel im Land verschärfen“, heißt es in der Studie. 26 der 41 schrumpfenden Hochschulstandorte verzeichnen aber einen deutlichen Zuwachs an ausländischen Studenten. Sie sprechen ausländische Studieninteressierte gezielt an. Das geschieht in Sprachschulen, in ausländischen Partnerschulen und -hochschulen sowie im Internet. Eine wachsende Zahl ausländischer Studenten könne dazu beitragen, dem demografischen Wandel zu begegnen. Dazu müssten aber offenbar bestehende Regelungen geändert werden. „Um mehr internationale Studierende zu gewinnen, sollte der Hochschulzugang flexibler gestaltet werden. Damit die Studierenden nach ihrem Abschluss vor Ort Arbeit finden, sollte ein
regionales Übergangsmanagement eingerichtet werden“, heißt es.

Die Autoren verschweigen nicht, dass ausländische Studien eine höhere Abbruchquote hätten als einheimische. Dies hänge auch mit  der Sprachbarriere zusammen.

Im Bundesdurchschnitt beenden 45 Prozent dieser Studenten ihr Bachelorstudium und 29 Prozent ihr Masterstudium ohne Abschluss. „Sie sind damit weniger erfolgreich als ihre deutschen Mitstudierenden (28 Prozent und 19 Prozent). Sie benötigen mehr Unterstützung und eine stärker strukturierte Studieneingangsphase“, stellen die Autoren fest. Zwei Drittel der Universitäten und Fachhochschulen mit sinkenden Studentenzahlen lägen in Mitteldeutschland. Am härtesten treffe es Sachsen mit acht schrumpfenden Standorten. Dahinter folgten Thüringen mit sieben und Sachsen-Anhalt mit sechs Standorten. Baden-Württemberg, Berlin, Bremen, Hessen und Schleswig-Holstein haben laut der Studie keine Probleme mit einem Rückgang von (siehe Kommentar Seite 8)