Schnell war der Name Holger Steltzner aus der Kopfzeile mit den Herausgebern der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ („FAZ“) verschwunden. In Frieden ist man nicht auseinandergegangen. Obwohl Steltzner mit seinen wirtschaftsliberalen oder gar – horribile dictu – nationalliberalen Tönen oft die Position des einsamen Rufers einnahm, überrascht die Trennung.
Ein Zusammenhang zwischen politischen „Sprachregelungen“ und dem massiven Auflagenschwund wird bei der „FAZ“ offenbar nicht hergestellt, im Gegenteil. Zweifel an den Ursachen des Klimawandels oder dem Gebaren der Europäischen Zentralbank sind bitte zu unterlassen. Erst recht aus der kompetenten Feder eines langjährigen Wirtschaftsjournalisten. Steltzner schrieb, dass Angela Merkel mit ihrer Willkommens- und Euro-Rettungspolitikpolitik „gleich mehrere Keile“ in die EU treibe oder dass das Versagen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge „fassungslos“ mache. Da hält man es in der Redaktion doch lieber mit Jürgen Kaube, der bei Merkels Abgang als CDU-Vorsitzende von deren „Würde“ und „Stil“ schwärmte. Kaube ist weiterhin „FAZ“-Herausgeber, Steltzner nicht mehr.
© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 13-19 vom 29. März 2019
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Erik Lommatzsch
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