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29.03.19 / Bönickhausens Turm / 1889 eröffnet: der Eiffelturm – Der Name hat mit der Eifel zu tun

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 13-19 vom 29. März 2019

Bönickhausens Turm
1889 eröffnet: der Eiffelturm – Der Name hat mit der Eifel zu tun
Silvia Friedrich

Eiserne Dame, Giraffenkäfig oder Stehlampe – diese Spitznamen haben die Pariser ihrem Eiffelturm verliehen. Wer einmal davor stand, weiß, wie riesig er ist. Der Eiffelturm misst genau 300 Meter, mit Antenne auf der Spitze sogar 324 Meter.

Der Turm wurde von 1887 bis 1889 vom französischen Ingenieur Gustave Eiffel zur Weltausstellung in Paris errichtet und vor 130 Jahren, am 31. März 1889, eröffnet. Zur Hundertjahrfeier der Französischen Revolution von 1789 sollte etwas ganz Besonderes in Paris als Erinnerung daran gebaut werden. Viele Vorschläge gingen ein, doch gewonnen hat den Wettbewerb das Büro Gustave Eiffels.

Eigentlich war der Turm nur ein Experiment, das nach 20 Jahren wieder abgerissen werden sollte, denn er hatte keine Funktion. Eiffel wollte zeigen, dass man mit Eisen hervorragend bauen konnte. So wurde der Ingenieur zu seiner Zeit auch der „Eisenzauberer“ genannt. Erfunden haben das Bauwerk aber zwei Ingenieure aus Eiffels Büro namens Maurice Koechlin und Emile Nouguier.

Eiffel hatte erst seine Zweifel, doch dann überarbeitete er das Konzept mit einem Architekten und war schließlich doch begeistert. Schon zuvor baute er mit seinen Mitarbeitern Brücken aus Eisen und Stahl. Auch stammte die innere Konstruktion der Freiheitsstatue im New Yorker Hafen aus seiner Werkstatt. Beim Eiffelturm hatten die Pariser große Bedenken und glaubten, dass der Turm ihre schöne Stadt nun verschandelt. Besonders die Bewohner in der Nähe wurden von Angst ergriffen, dass ein Sturm das Riesending umkippen könnte. So verklagten sie Eiffel gleich auf eventuelle Schäden. Doch Eiffels Berechnungen, dass dieser Riese Orkane aushalten könne, stimmen bis heute. Trotz mancher Skepsis wurde der Turm schnell zum Wahrzeichen der Stadt und ist aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken.
Alexandre Gustave Eiffel wurde 1832 im französischen Dijon geboren. Seine Vorfahren stammten aus Deutschland und hießen Bönickhausen. Sie waren Anfang des 18. Jahrhunderts aus der Nordeifel nach Frankreich eingewandert. Zu der Zeit schrieb man die Eifel noch mit zwei „f“, also Eiffel. Da die Franzosen den deutschen Namen aber nicht gut aussprechen konnten, nannte sich die Familie „Bonickhausen dit Eiffel“. Später beantragte Gustave, dass er sich nur noch Eiffel nennen durfte. So wurde es den Franzosen erspart, dass der Turm „Bönickhausen-Turm“ genannt wurde.

Im Eiffelturm wurden 2,5 Millionen Nieten und 18083 Metallteile verarbeitet. Er ist 10000 Tonnen schwer. Zu Beginn hatte der Turm eine rote Farbe. Alle sieben Jahre wird er in einer anderen Farbe angestrichen. Das ist auch nötig, denn der größte Feind des Bauwerks ist der Rost. Ab den 20er Jahren wurden vom Turm die ersten Radiosendungen ausgestrahlt. Von Einbruch der Dunkelheit bis ein Uhr in der Nacht erstrahlt der Turm stündlich für zehn Minuten in einem besonderen Lichterglanz.