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05.04.19 / Debatte um Friedrich Merz / Will der CDU-Politiker Regierender Bürgermeister werden?

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 14-19 vom 05. April 2019

Debatte um Friedrich Merz
Will der CDU-Politiker Regierender Bürgermeister werden?

Berlins CDU-Chefin Monika Grütters ist will nicht wieder antreten. Aus der Partei heraus ist nun Friedrich Merz (anstelle von ihr) als Bürgermeisterkandidat ins Gespräch gebracht worden. 

Bisher hieß es, die Landesvorsitzende habe den ersten Zugriff auf die Kandidatur 2021. Im Mai 2019 will die Partei einen neuen Vorsitzenden wählen. Grütters – in der Hoffnung, bei den Mitgliedern auf mehr Zuspruch als bei den Delegierten des Parteitages zu stoßen – wollte zunächst eine Mitgliederbefragung abhalten. Nun schmiss sie hin. Ihr möglicher Nachfolger im Parteivorsitz, Kai Wegner, strebt nicht nach der Kandidatur fürs Amt des Regierenden Bürgermeisters. Er will Bundestagsabgeordneter bleiben. 

Zurzeit kommt die CDU an der Spree bei Umfragen nur auf        20 Prozent. Selbst zusammen mit AfD (elf) und FDP (sieben) wäre man immer noch sehr weit von einer Mehrheit entfernt. Mit der SPD (17 Prozent) oder den Grünen (22) würde es auch nicht reichen. Die CDU müsste in der Zustimmung der Bürger einen großen Sprung machen, um so stark zu werden, dass sie den Regierungschef stellen könnte. Grütters erfreut sich zwar einer freundlichen Berichterstattung in den Mainstreammedien, es hat sich aber gezeigt, dass dies weder ihr noch der CDU genützt hat.

Die Debatte um Merz’ Kandidatur könnte sich als Trumpfkarte für Wegner erweisen. Bei einem Mitgliederdialog trat Merz vor rund 260 Besuchern auf und übte scharfe Kritik am rot-rot-grünen Senat. Zur Frage nach einer möglichen Spitzenkandidatur schwieg er. Dafür äußerten sich drei Unternehmer. Christian Krohne (32, Unternehmer aus Charlottenburg-Wilmersdorf): „Ich kann mir Merz gut als Regierenden Bürgermeister vorstellen. Er ist ein konservativer Kopf, der unserer Partei im Moment fehlt.“ Norman Gutschow (41, Veranstaltungsleiter aus Pankow): „Eine Kandidatur von Friedrich Merz wäre eine tolle Sache. Er ist eine Führungspersönlichkeit, die die Stadt wieder nach vorne bringen würde.“ 

Und schließlich Gabriele Boomgarden (63, Selbstständige aus Charlottenburg-Wilmersdorf): „Ich würde seine Kandidatur begrüßen, weil er einer der wenigen Politiker ist, die sagen, was sie denken. Merz ist eloquent, macht einen ehrlichen Eindruck.“ Sollte Merz 2021 Regierender Bürgermeister von Berlin werden, hätte Annegret Kramp-Karrenbauer möglicherweise ein parteiinternes Problem. F.B.