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05.04.19 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 14-19 vom 05. April 2019

Leserforum

Alt aber sicher

Zu: Senioren im Visier (Nr. 6)

Zwei Drittel der Unfallbeteiligten waren 2015 über 64 Jahre alt. Da gibt es aber auch ganz andere Zahlen. Hier ist es genauso wie in vielen anderen Dingen des täglichen Lebens, man fragt zehn Menschen zu einem Thema und erhält zehn verschiedene Antworten. Daher bezweifle ich die vorgenannte Aussage. Es ist völlig daneben, wenn „zu langsames Fahren“ pauschal als „Unsicherheit“ bezeichnet wird. Bedenklich ist allerdings, dass ältere Menschen große Fahrzeuge fahren, die sie offensichtlich nicht beherrschen. In den Fällen ist das Wort „Unsicherheit“ korrekt. 

Was aber ist mit den „wilden“ Fahrten durch die Städte? Das sind in erster Linie junge Menschen. Diese Vergehen häufen sich. Und die „Ergebnisse“ sind in der Regel um ein Vielfaches schlimmer als „zu langsames Fahren“. Viele ältere Fahrer fahren vorsichtig, vorausschauend, das hat nichts mit Unsicherheit zu tun. Ein großer Teil der jungen Fahrer fährt drauf los. Es sind jene Menschen, die in dem Moment, wo sie die Haustür hinter sich schließen und ins Auto steigen, der Auffassung sind, „jetzt bin ich König“. Und das erst recht, wenn noch das entsprechende Auto dazu kommt. Sie setzen für sich Gesetze außer Kraft, für sie gilt nur ein Gesetz: „Rück­sichtslosigkeit“. 

Die lange Latte, die eine Berliner Boulevardzeitung von empörten Senioren, die ihren Führerschein nicht abgeben wollen, präsentiert hat, kann man nur als dumm bezeichnen. Es gibt wichtigere Themen als ausgerechnet „Fahrerlaubnis für Senioren“. Mit den meisten Senioren kann man über dieses Thema vernünftig sprechen. Wenn sie pauschal als unfähig bezeichnet werden und der Anschein einer Bevormundung erweckt wird, darf man sich über entsprechende Reaktionen nicht wundern. Mit einem heute 65-jährigen Menschen kann in der Regel nicht mehr so umgegangen werden wie vor 40 Jahren. 

Für die vorgenannte Zeitung gibt es ein ganz interessantes Thema, mit dem man sich sehr intensiv befassen sollte. Warum fällt eine hohe Anzahl junger Menschen sowohl durch die praktische als auch durch theoretische Fahrerlaubnisprüfung? Das ist bedenklich.

Heinz-Peter Kröske, Hameln






Ohne ihr Zugpferd Wagenknecht haben es die Linken schwer

Zu: Frohlocken bei Grünen und SPD (Nr. 12)

Turbulenzen sind bei den Linksparteien obligatorisch, denn sie leiden nach der Vereinigung von DDR und Bundesrepublik noch immer unter dem Problem, sich die seinerzeit gewaltsame Übernahme der SPD nach dem Krieg in die damalige SED nicht verzeihen zu können. 

Hinzu kommt, dass Anfang der 90er Jahre die SPD glaubte, im Osten einen Siegeszug vollziehen und so die Reste der SED an den politischen Rand drängen zu können. Das ist ihr aber nicht gelungen. Die Neubundesbürger merkten sehr schnell, dass die hochgelobte sogenannte soziale Marktwirtschaft mehr versprach, als sie halten konnte, und dass ehemalige Staatsbetriebe unter Vernichtung von Arbeitsplätzen zu Spottpreisen verhökert wurden. 

Zu den besonders profilierten Politikern, die hier den Finger in die kapitalistische Wunde legten, gehörte eben auch Sahra Wagenknecht. Ihr scharfer und brillanter Verstand, verbunden mit hervorragender Rhetorik, machten sie auf dem politischen Parkett unübersehbar. Wegen ihrer Weltanschauung war sie (sowie ihre Partei) damals noch leicht zu diffamieren, zumal sie sich weigerte, die ehemalige DDR als Unrechtsstaat anzuerkennen. 

Regelmäßig wurde die SPD von den übrigen bundesdeutschen Parteien genötigt, sich vor Wahlen dahingehend festzulegen, ein Bündnis mit diesen Linken nach den Wahlen auszuschließen. Ein gleiches Verhaltensmuster wie­derholt sich nun auch mit der AfD. Diese selbstgewählte Isolierung der SPD hat nicht nur mögliche Bündnisse verhindert, sondern auch keine Möglichkeit zugelassen, eine soziale Wirtschaftspolitik, gestützt auf alle linken Parteien, durchzusetzen.

Hier nahm sich Wagenknecht ihre Parteibrüder der SPD zur Brust und rügte die Exzesse der Hartz-4-Gesetze, die damit einhergehende Verarmung der in Minijobs und Leichtlohngruppen arbeitenden Bevölkerung sowie die dadurch immer problematischer werdende Altersversorgung. Die Position in ihrer Partei als Führungskraft hat stets zu stabilen Wahlergebnissen sogar im Westen der Republik geführt. Sie wird als eine der wenigen glaubhaften Politikerinnen mit großer Überzeugungskraft gesehen, anders als die Genossen der SPD, die sich je nach politischen Bedürfnissen wie ein unzerbrechlicher italienischer Kamm nach allen Seiten verbiegen ließen.

Wagenknechts Mut, die Einwanderungspolitik der Regierung nach 2015 kritisch zu betrachten, hat ihr in weiten Teilen der Bevölkerung große Anerkennung beschert, innerparteilich aber wohl eher geschadet, indem man ihr eine AfD-Nähe attestierte. Als Volkswirtschaftlerin erkannte sie die Fehler einer ungezügelten Zuwanderung, die wegen der erheblichen Kosten langfristig zur weiteren Absenkung des allgemeinen Lebensstandards führen werden. 

Mit der Bewegung „Aufstehen“ hat Wagenknecht nun aber wohl weite Teile des linksgrünen Lagers gegen sich aufgebracht, sodass sie sich die Frage stellt, wie ein weiterer sozialer Abbau aufzuhalten ist. Die wesentlich erfolgreicher auftretenden französischen Gelbwesten sind in der sozialen Frage deutlicher von einem Veränderungswillen getragen. Die deutsche linksgrüne Politik ist in weiten Teilen von der Politik der Regierungsbank nicht zu unterscheiden und formuliert weder einen Oppositionswillen, noch produziert sie durchschlagende mehrheitsfähige eigene Ideen. 

Dass die linksgrüne Schnöselfraktion wirklich einen Grund hat, um zu frohlocken, wenn ihr Zugpferd Wagenknecht nun als politisch heimatlos betrachtet werden kann, darf bezweifelt werden.

Rudolf Neumann, Ahrensburg






Vorverurteilung

Zu: Also doch? (Nr. 6)

Für jeden sichtbar wird in Deutschland mit allen Mitteln gegen die rechte Opposition vorgegangen. Jüngstes Beispiel ist wieder einmal Chemnitz, nicht lange nach den „sogenannten“ Hetzjagden in der Stadt. 

Im November 2018 sprach Bundeskanzlerin Merkel bei einer Gedenkstunde zum 9. November in Deutschland vor geladenen Gästen. In ihrer Rede sprach Sie davon, dass rechte Kräfte in der Stadt Chemnitz ausländische Restaurants angegriffen hätten. Zu sehen und hören war ihre Rede in der Tagesschau. In der örtlichen Presse war zu der Zeit nicht zu lesen, dass Täter ermittelt wurden. 

Ich frage mich, woher weiß die Kanzlerin, wer die Täter sind? Stellt sie einfach Behauptungen auf, die politisch in den Kram passen? Hat das Bundeskanzler­amt eine eigene Ermittlungsgruppe, die die Täter ermittelt hat?

Dieser Tage wurde in der örtlichen Presse bekannt, dass zwei von drei Ermittlungsverfahren eingestellt wurden. Täter konnten nicht ermittelt werden. Das scheint jetzt nicht mehr wichtig, Hauptsache, es bleibt was hängen gegen Rechts. Man sollte doch erst einmal die Täter ermitteln und dann urteilen. Ähnliche Fälle sind Tröglitz in Sachsen-Anhalt und der Husarenhof in Bautzen. Dasselbe Bild der Vorverurteilung. Im Kampf gegen Rechts ist man nicht wählerisch.

Axel Pohl, Weißwasser






Mehr Volkslieder!

Zu: „Bis zum letzten Atemzug“ (Nr. 13)

Bei dem Interview mit der Sängerin Isabel Kusari geht einem das Herz auf. Sie ist eine unglaubliche Frau, wo es doch nach Aussagen mancher grünen Politiker gar kein Deutschland gibt und unser Deutschland die inländerfeindlichste Regierung der Welt hat. Liebe Isabelle, singen Sie bitte weiter deutsche Volkslieder!

Jürgen Wieger, Hamburg