27.04.2024

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05.04.19 / Keine Ahnung vom normalen Leben

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 14-19 vom 05. April 2019

Keine Ahnung vom normalen Leben
Wolfgang Kaufmann

Viele Deutsche erkennen ihr Land seit einiger Zeit nicht mehr wieder. So auch Erik Flügge, Geschäftsführer einer Beratungsgesellschaft in Köln und bekennendes SPD-Mitglied. Der musste sich seine Frustration nun in dem Buch „Deutschland, du bist mir fremd geworden“ von der Seele schreiben. Dabei kommt höchst Merkwürdiges zutage:

Dem smarten Yuppie, der viel im Lande unterwegs ist, machen nämlich nicht etwa die Überflutung mit illegalen Einwanderern und daraus resultierende Sicherheitsprobleme zu schaffen, sondern die Deutschen. Diese seien zunehmend rechts und voller Hass: „Hetzende Spießbürger“ hätten „tausende Anschläge auf Flüchtlingsheime“ verübt, und niemand stoppe diese „Terrorwelle.“ Derlei absurden Behauptungen folgt dann das noch obskurere Kapitel „Als die Kinder foltern lernten.“ Darin polemisiert der Autor gegen den Nachwuchs der Deutschen, der angeblich mit großer Mehrheit dafür plädiere, mutmaßliche muslimische Terroristen zwecks Aussageerzwingung zu foltern.

Ansonsten sieht Flügge an allen Ecken und Enden „Rechtspopulisten“ im Aufwind, während die Linke in „einer Schweigespirale gefangen“ bleibe. Sobald er selbst sich in den sozialen Medien zu äußern wage, reagiere „ein Mob von Rechten“, der ihm zunehmend Angst einflöße.

Im Prinzip könnte man das Buch des Politikberaters, der eine geradezu lachhafte Realitätsblindheit und Paranoia entwickelt hat, halbgelesen weglegen. Wenn da nicht die im weiteren Text immer mal durchblitzende Einsicht des Autors wäre, dass die ganze linksgrüne Schickeria, der er mit angehört, vom Leben der „normalen“ Durchschnittsbürger in unserem Land kaum eine Ahnung hat.

Erik Flügge: „Deutschland, du bist mir fremd geworden. Das Land verändert sich – und wir uns mit?“, Kösel-Verlag, München 2018, gebunden, 158 Seiten, 18 Euro