20.04.2024

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12.04.19 / MELDUNGEN

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 15-19 vom 12. April 2019

MELDUNGEN

Große Not in Nordkorea

Pjöngjang – Der UN-Koordinator für die Demokratische Volksrepublik Korea hat internationale Hilfs­organisationen um 120 Millionen US-Dollar für humanitäre Hilfe in dem Land gebeten. Die Lebensmittelproduktion Nordkoreas ist im letzten Jahr auf den tiefsten Stand seit mehr als zehn Jahren gefallen. Dem UN-Bericht zufolge sind mehr als 43 Prozent der Bevölkerung unterernährt. Jedes fünfte Kind ist aus diesem Grund in seiner Entwicklung gehemmt, eine „ganze Generation von Kindern“ sei von bleibenden Schäden bedroht. Annähernd zehn der 25 Millionen Einwohner haben keinen Zugang zu sauberem Wasser und neun Millionen keinen Zugang zu ordentlicher Gesundheitsversorgung. Angesichts der Atom-Politik Kim Jong-uns ist die Reaktion der Hilfs-organisationen verhalten.F.W.S.





Chinesische »Superbombe«

Peking – China hat nach eigenen Angaben eine neue nichtatomare „Superbombe“ getestet. Die in der chinesischen Presse als „Mutter aller Bomben“ titulierte Waffe wurde vom staatlichen Technologiekonglomerat Norinco gebaut und soll beim Kampf gegen feindliche Bunkersysteme eingesetzt werden. Ihr US-amerikanisches Pendant GBU-43/B beziehungsweise „MOAB“ ist angeblich erstmals im Frühjahr 2017 in Afghanistan zum Einsatz gekommen, und ihre Sprengwirkung soll der von zehn bis elf Tonnen TNT entsprochen haben, womit sie laut westlichen Quellen die stärkste nichtatomare Bombe der Welt wäre. Allerdings hat Russland offenbar thermobarische beziehungsweise Aerosolbomben in seinem Bestand, deren Detonationswirkung noch viermal höher als die der MOAB sein soll. Wo genau die chinesische Bombe hier einzusortieren ist, ist bisher nicht bekannt.T.W.W.





Gefahr aus der Tiefe

Braunschweig – Nach Angaben des bundeseigenen Johann Heinrich von Thünen-Instituts liegen etwa 300000 Tonnen konventionelle Munition und geschätzte 42000 bis 65000 Tonnen chemische Kampfstoffmunition auf dem Meeresboden der Ostsee. Das Thünen-Institut hat die Auswirkungen von Sprengstoffen wie TNT und ihrer Abbauprodukte auf die maritime Umwelt im Munitionsversenkungsgebiet in der Kieler Bucht untersucht. 25 Prozent der dabei gefangenen und untersuchten Plattfischart Kliesche, die als besonders „standorttreu“ gilt, weisen demnach mit dem bloßen Auge erkennbare Leberknoten auf, bei denen es sich größtenteils um Tumore handelt. Diese Befallsrate sei verglichen mit den Befunden aus den unbelasteten Kontrollgebieten als „sehr hoch einzuschätzen“. Der Verdacht liege nahe, dass die erhöhte Tumorrate der Klieschen aus dem Versenkungsgebiet „ursächlich mit ihrer Belastung durch das aus der versenkten Munition freigesetzte TNT und seiner Abbauprodukte“ zusammenhänge, so die Wissenschaftler. Die Kampfmittel waren nach dem Zweiten Weltkrieg von der britischen Besatzungsmacht entsorgt worden, indem sie ohne Rücksicht auf Schäden an der maritimen Umwelt einfach in die Ostsee geworfen wurden.J.H.