29.03.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
12.04.19 / MEINUNGEN

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 15-19 vom 12. April 2019

MEINUNGEN

Der Publizist Jacques Schuster ist empört über die erneute Ablehnung der AfD-Kandidatin für das Amt des Bundestagsvizepräsidenten und gibt in der „Welt“ (5. April) zu bedenken:

„Seit die AfD im Bundestag ist, ist das Parlament wieder ein Marktplatz der Meinungen und ein genaueres Spiegelbild der Gesellschaft. Allein der Einzug der AfD in den Bundestag hat den Mehltau beseitigt, den die große Koalition über das Hohe Haus an der Spree gegossen hatte. In dieser Legislaturperiode geht es dank der AfD lebhafter und damit auch demokratischer zu.“ 





Eric Gujer, Chef der „Neuen Zürcher Zeitung“ (5. April), sieht die EU immer tiefer in einen „Sumpf“ gleiten, wofür er vor allem die beiden Hauptakteure des laut Gujer „wichtigsten Staatenbundes der Welt“ verantwortlich macht:

„Was die deutsche Regierung in dieser kritischen Phase der EU will, weiß Europa immer noch nicht. Inzwischen ist es aber auch egal. Das Window of Opportunity (Fenster der Möglichkeiten) hat sich geschlossen. Paris brennt, und Emmanuel Macron bekommt seine Probleme nicht in den Griff. Frankreich ist auf seine Innenpolitik fixiert. Deutschland ist auf seine Innenpolitik fixiert. Die zwei wichtigsten EU-Staaten sind außenpolitisch mehr oder minder paralysiert.“





Oliver Grimm von der Wiener „Presse“ (5. April) glaubt nicht, dass der CSU-Politiker Manfred Weber wirklich Nachfolger von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker wird, denn:

„Erstmals, seit dieses Parlament – genau vor 40 Jahren – direkt von den europäischen Völkern gewählt wird, werden die Christlichsozialen und die Sozialdemokraten gemeinsam keine absolute Mehrheit mehr stellen ... Es folgt daraus aber auch, dass die Chancen von Manfred Weber, dem Spitzenkandidaten der Christlichsozialen, auf den Kommissionsposten ins Minimale schwinden – denn Liberale, Grüne und Sozialdemokraten würden ihn wohl nur gegen so große Zugeständnisse unterstützen, dass seine Volkspartei sich nach einem Ersatz für ihn umsehen müsste.“





Christian Thielemann, bedeutendster Wagner-Dirigent unserer Zeit, fordert im Interview mit dem Magazin „Corps“ (1/2019) eine Besinnung auf preußische Tugenden: 

„Alle Leute sollten manchmal Preußen sein. Wenn es um Arbeitsethos, Disziplin und Zuverlässigkeit geht. Dieses ewige Laissez-faire und Geparke in der zweiten Spur. Ja, das mache ich auch. Aber so sollte eine Gesellschaft nicht funktionieren. Es geht um Erziehung. Das Preußische macht sich darin fest, in einer richtigen Erziehung. Dem Streben nach Idealen. Man fühlt sich besser mit Regeln, solange man nicht darin verkrampft. Das Elitäre gehört dazu. Wo hört diese dämliche Diskussion auf? Etwa, wenn wir alle in Waldhütten leben? ... Toleranz ist wichtig, aber eben in der preußischen Variante. Nämlich zu akzeptieren, dass der andere seine Freiheit so weit genießt, bis er an die eines anderen stößt. Leider ist das heute Theorie, die Praxis sieht ja anders aus. Es ist ein Hauen und Stechen, Gemache und Gelüge. Man muss probieren, die Dinge halbwegs anständig zu tun.“