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19.04.19 / Die islamische Revolution entlässt christliche Kinder / Immer mehr Iraner konvertieren zum Christentum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 16-19 vom 19. April 2019

Die islamische Revolution entlässt christliche Kinder
Immer mehr Iraner konvertieren zum Christentum
Bodo Bost

Mit der Staatsdoktrin der „Stellvertreterherrschaft“ wurde vor 40 Jahren im Iran erstmals in einem muslimischen Staat ein politisch instrumentalisiertes schiitisches theo- logisches Konzept zur Herrschaftslegitimation. Dennoch leeren sich seitdem die Moscheen und füllen sich die evangelikalen Hauskirchen. 

Die Kirche von England hat Anfang März erstmals in ihrer Geschichte einen Gottesdienst in der persischen Nationalsprache Farsi in der Kathedrale von Wakefield gefeiert. Die Messfeier mit rund 450 Teilnehmern war „Ausdruck der zunehmenden Zahl von Glaubensübertritten iranischer Migranten“, meldete Radio Vatikan. 

40 Jahre nach der Islamischen Revolution im Iran erleben gerade die gebildeten und kritischen Bevölkerungsschichten den Islam als zunehmend korrupt und repressiv, die Flüchtlingszahlen steigen. Davon kann das Christentum profitieren. „Seit der islamischen Revolution von 1979 sind viel mehr Menschen Christen geworden als in den ganzen 1300 Jahren, seit der Islam nach Persien gekommen ist“, heißt es auf der Homepage der persischsprachigen christlichen Gemeinde Winterthur.

Nur 350 Christen mit muslimischem Hintergrund waren nach der Revolution im Lande zurückgeblieben. Heute sollen dort drei Millionen Moslems zum Christentum konvertiert sein. Die offizielle Zahl der traditionellen armenischen und assyrischen Christen im Lande liegt bei 360000. 

Auch unter den iranischen Flüchtlingen im Westen wird der Anteil der Konvertiten zum Christentum immer größer. Viele von ihnen haben Gewalt und Folter im Namen des Islam erlitten. Die Abkehr vom Islam und die Hinwendung zum Christentum sind für sie deshalb oft mit einer Befreiung verbunden. Von den zwei Millionen Iranern, die in den USA leben, ist bereits ein Viertel Christen geworden. Ähnlich ist es unter den iranischen Flüchtlingen in Europa.

Ayatollah Alavi Boroujerdi äußerte sich besorgt darüber, dass sogar in der Millionenmetropole Ghom, dem religiösen und geistigen Zentrum des schiitischen Islam, sich vor allem Jugendliche und junge Erwachsene, trotz vehementer islamischer Indoktrinierung durch Schule und Öffentlichkeit in christlichen Hauskirchen träfen. Das sei wie ein Schlag ins Gesicht für die Mullahs, sagte Ayatollah Makarem Shirazi. Er kritisierte auch die muslimischen Amtsträger, die durch Korruption und Selbstbereicherung der Religion keinen Dienst erwiesen.

Obwohl der Druck von Familien und Gemeinschaften auf ehemalige Muslime groß ist, ist die iranische Gesellschaft viel weniger fanatisch als ihre Führung. Deren Hardliner stehen dem Christentum und den Konvertiten eher feindlich gegenüber. Die traditionellen Gemeinschaften armenischer und assyrischer Christen werden von der Regierung als das „wahre und traditionelle Christentum“ dargestellt, um andere Christen, insbesondere solche, die früher Muslime waren, als „falsche“ Christen bezeichnen zu können. Obwohl sie formell anerkannt und gesetzlich geschützt sind, werden auch die anerkannten assyrischen und armenischen Christen als Bürger zweiter Klasse behandelt und dürfen sich nicht außerhalb des ihnen gewährten Freiraums an Muslime wenden. 

Fragt man ehemalige Muslime nach dem Grund für ihren Religionswechsel, kommt oft die gleiche Antwort: Man habe eine Religion des Zwangs und der Gewalt verlassen, um eine Religion zu wählen, die für Versöhnung, Freiheit und Liebe – sogar für ihre Feinde – steht. Dies bestätigt auch die Bibel, wo es heißt, dass die Güte Gottes gegenüber den Schuldigen und seine selbstaufopfernde Liebe in Jesus Christus, die Menschen zur Umkehr bewegt.