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26.04.19 / Filou mit Computerwissen / Die Karriere des Julian Assange – Früh im Fadenkreuz des FBI

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 17-19 vom 26. April 2019

Filou mit Computerwissen
Die Karriere des Julian Assange – Früh im Fadenkreuz des FBI

Obwohl sein Name eng mit WikiLeaks verbunden ist, war Julian Assange nicht der Gründer der Enthüllungsplattform. Doch er gehörte zu den Männern der ersten Stunde und war lange ihr Sprecher, auch noch während einiger Jahre seines Asyls in Ecuadors Botschaft in London. Seit er seinen Asyl-Status verloren hat, ist WikiLeaks endgültig sein Schicksal.

Geboren wurde Assange 1971 in Townsville im australischen Queensland. Er studierte Physik und Mathematik in Melbourne, allerdings ohne Abschluss. Das war sehr typisch für ihn: Seine mathematische Fakultät erstellte im Rahmen eines Vertrages mit der US-Armee eine Studie zur Verbesserung von militärischem Gerät. Er aber wollte seine Hand nicht für die „Optimierung einer Killer-Maschine“ reichen.

Jedenfalls legte Assange doch ein gewisses Talent für die digitale Technik an den Tag. Er sammelte Erfahrungen als Programmierer und gründete zusammen mit anderen eine Hacker-Gruppe namens „International Subservices“.

Es ging für ihn wechselhaft weiter. Assange kassierte eine Bewährungs- und Geldstrafe wegen Hackens. Auf der anderen Seite beschäftigte er sich erfolgreich mit einer Software für Verschlüsselungen, und darüber hinaus erfand er ein Dateisystem, was ihm eine gewisse finanzielle Bewegungsfreiheit verschaffte. Jedenfalls konnte er sich, als er im Jahre 2006 zu WikiLeaks stieß, der Arbeit an diesem Portal ehrenamtlich widmen. 

Das Auf und Ab wurde zum Kennzeichen des Lebens von Assange. Er wurde wegen seiner Arbeit für WikiLeaks mehrfach in Haft genommen, zensiert, von Geheimdiensten abgehört und verklagt, wenn auch ohne Erfolg für die Kläger. Anno 2011 stellte er einen damals 18-jährigen Burschen mit Namen Sigurdur Thordarson als Volontär ein. Was Assange nicht wusste: Dieser Mitarbeiter war ein Spitzel des FBI und damit beauftragt, seinen Chef auszuspionieren. Dies war das erste dokumentierte Mal, dass Assange ins Fadenkreuz der US-Dienste geriet.

Seine Lebensphase, die in die Gegenwart führte, begann 2010, als in Schweden gegen ihn der Vorwurf einer Vergewaltigung erhoben wurde. Dieser wurde mittlerweile zwar zurückgezogen, überschnitt sich aber zeitlich mit dem großen Streit, der ihn jetzt das Asyl gekostet hatte und dessen Erledigung sich in den USA abspielen dürfte.FS